Mönchengladbach Platt — eine gemütliche Sprache

Mönchengladbach · Platt es net nur vü-er da Fastelovend – Platt es völl mi-e. Do kann ma sesch be-äter met utdö-e als wie möt dem opjedöde Deutsch. Das verstehen Sie nicht? Kurt Schröder schon, er hat uns nämlich einige Verse geschrieben – als Reaktion auf unseren Aufruf: Rettet unser Platt! Für Nicht-Platt-Sprechende hier die Übersetzung: Platt ist nicht nur für den Karneval – Platt ist viel mehr. Damit kann man sich besser ausdrücken als mit dem aufgezwungenen Deutsch. Und weil Kurt Schröder findet, dass das längst nicht so schön klingt wie Platt, richtet er an uns den Appell: "Ammeng lott Err Ösch ens jätt envalle, öm dat Platt wi-er jät no vüüre ze bränge."

Platt es net nur vü-er da Fastelovend — Platt es völl mi-e. Do kann ma sesch be-äter met utdö-e als wie möt dem opjedöde Deutsch. Das verstehen Sie nicht? Kurt Schröder schon, er hat uns nämlich einige Verse geschrieben — als Reaktion auf unseren Aufruf: Rettet unser Platt! Für Nicht-Platt-Sprechende hier die Übersetzung: Platt ist nicht nur für den Karneval — Platt ist viel mehr. Damit kann man sich besser ausdrücken als mit dem aufgezwungenen Deutsch. Und weil Kurt Schröder findet, dass das längst nicht so schön klingt wie Platt, richtet er an uns den Appell: "Ammeng lott Err Ösch ens jätt envalle, öm dat Platt wi-er jät no vüüre ze bränge."

Auf Hochdeutsch schreibt uns Rolf Beyers: "Ich finde Platt ist eine gemütliche Sprache. Sie verbindet, stellt schneller Kontakt her. Man wendet sie an bei Bekannten, Freunden und Verwandten. Sie wirkt familiär und vertraut. Vieles kann netter ausgedrückt werden. Stimmt.

Heinz-Theo Rütten bedauert, dass Platt nicht mehr in der Schule gelehrt wird. "Wahrscheinlich, weil die meisten Pädagogen es selbst nicht beherrschen." Und so sei Platt leider eine aussterbende Sprache, auch weil die Mundart-sprechende Generation aussterbe. Heinz-Theo Rütten hilft noch ab und zu in seinem ehemaligen Geschäft an der Burgfreiheit in Odenkirchen aus. "Unsere Stammkunden freuen sich, wenn wir uns in plattdeutscher Sprache unterhalten. Das ist unser Beitrag."

"Ich selbst habe zu Hause mit Eltern, Bruder, Opa und Oma nur Platt gesprochen", schreibt uns Klaus Cörstges. Er hat eine ganze Reihe Gedichte und "Stöckskes" auf Platt geschrieben. Gemeinsam mit Helmut Lenzen hat er in Hehn versucht, Jugendliche an die Gladbacher Mundart heranzuführen. Das habe nicht ganz geklappt. Aber — so schreibt Klaus Cörstges: "Ich bleibe am Ball."

(RP)
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