Mönchengladbach Platz am St. Vith wird neu gestaltet

Mönchengladbach · Der Edmund-Erlemann-Platz wird von den meisten Bäumen und Schildern befreit und erhält einen neuen Bodenbelag. Somit gibt es einen besseren Blick auf die Citykirche. Der Biergarten des historischen Gasthauses wird größer.

Mönchengladbach: Platz am St. Vith wird neu gestaltet
Foto: Stadt MG

Er ist eines der Herzstücke von Gladbach - der "Kirchplatz" vor der Citykirche am Alten Markt, im vergangenen Jahr nach dem verstorbenen Priester, langjährigen Regionaldekan und Probst Edmund Erlemann benannt, ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt mit besonderer Kulisse. Direkt am Alten Markt gelegen ragt im Hintergrund die Citykirche (ehemals Hauptpfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt) in die Höhe, direkt daneben das St. Vith, ältestes Gasthaus von Mönchengladbach in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Der dortige Biergarten gehört zu den beliebtesten der Stadt.

Bald soll er deutlich größer werden. Möglich macht das die geplante Umgestaltung des gesamten Areals, die auch den Bereich vor der Stadtsparkasse umfasst. Das Vorhaben ist Teil des Rahmenplans Abteiberg. Stadtplaner Taco de Marie stellte die Pläne der zuständigen Bezirksvertretung Nord vor - und die stießen parteiübergreifend auf Wohlwollen. Das vor allem, weil de Marie seine Präsentation mit drastischen Fotos der heutigen Situation einleitete. Die ist nach seiner Überzeugung (und der des Stadtplanungsdezernenten Gregor Bonin) geprägt durch Unordnung, Enge und Durcheinander. Fahnenmasten der Stadtsparkasse, Fahrradständer, Mülleimer, Straßenschilder, Stromverteilerkästen und Infotafeln, Mülleimer, Poller und Sitzgelegenheiten - alles auf engem Raum und in verschiedenen Stilen. Und dann die Bäume auf dem Platz vor der Kirche: "Fünf unterschiedliche Baumsorten, große, kleine, dicke, dünne", so de Marie. Bis auf einen älteren Baum direkt am St. Vith sollen nun alle weichen. "Mich schmerzt es, wenn wir die Kettensäge in die Hand nehmen müssen", so de Marie auf kritische Nachfrage von Claus Flören (Grüne). "Aber was ist wichtig - die Kirche oder die Bäume?"

Denn das Ziel sei, den Blick auf die Kirche und das historische Gasthaus freizugeben, störende Elemente zu entfernen und die beiden Objekte so besser in Szene zu setzen. Ebenso den verbleibenden Baum. Zudem soll der Platz zwischen dem Eckhaus an der Hindenburgstraße (in das Alberto mit einem Store ziehen soll) und dem St. Vith durch die historische Raumkante zum Alten Markt gefasst werden. Die querende Mauer wird durch Stufen ersetzt, für den Boden schlagen die Stadtplaner eine wassergebundene Decke aus ockerfarbenem Split vor. Sie wird eingefasst durch Stufen aus Blaustein und Natursteinpflaster. Auch vor der Sparkasse soll der Bodenbelag erneuert werden, zudem sollen Stufen das Gefälle ausgleichen. Fahrradständer, Telefonsäule, Laternen, die Sitze und Masten werden entfernt. Für den vergrößerten Biergarten sind cremefarbene Schirme vorgesehen.

Um den Durchgangsverkehr herauszuhalten, soll an der Zufahrt zur Probst-Kauff-Stiege ein versenkbarer Poller platziert werden. Als Sitzgelegenheit ist nur eine Bank vor der Kirche vorgesehen. "Wir wollen nicht so viele Sitze und Bänke", sagte de Marie auf Nachfrage. "Die Leute sollen sich schon in die Kaffees und Biergärten setzen." Christoph Dohmen (CDU) fragte, ob die Fläche auch für "nicht-gastronomische Sondernutzungen" zur Verfügung stehe. Die Fläche des Biergartens sei noch nicht bekannt, weil noch kein Antrag gestellt worden sei, so der Stadtplaner. Reinhold Schiffers (SPD) freute sich, dass "etwas Positives" kommt und regte an, den neu gestalteten Bereich bis zur Waldhausener Straße zu ziehen. Grünen-Politiker Flören wunderte sich, dass Radständer entfernt werden, da doch der Radverkehr gefördert werden soll. "Es werden in der Innenstadt nicht weniger, sondern mehr", versprach de Marie, "aber in eleganterer Form." Für die Baumfällungen sagte er Ersatzpflanzungen im Innenstadtbereich zu.

Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei 400.000 Euro. Die Deckung soll durch Anlieger - Sparkasse, St. Vith und die Eigentümer der Häuser an der Ecke zur Hindenburgstraße erfolgen.

(dr)
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