Attacke auf Borussia Fanbus Polizei kennt die Autos der Köln-Hooligans

Köln · Hooligans des 1. FC Köln haben offenbar erneut einen Bus mit Anhängern des Erzrivalen Borussia Mönchengladbach angegriffen. Vermummte Köln-Anhänger sollen ihn mit mit Bengalos und Steinen attackiert haben. Die Polizei kennt schon die Kennzeichen der Autos. Der 1. FC Köln wird den Tätern Stadionverbot erteilen.

Der Bus des belgischen Fanclubs Flying Foals wurde am Sonntagabend nach dem rheinischen Derby (3:0) von zwei Fahrzeugen ausgebremst und von belgischen Köln-Fans, die vermummt waren, mit bengalischen Feuern und Steinen attackiert. Das berichtet die belgische Tageszeitung Grenz-Echo.

Der Vorfall ereignete sich an einem Kreisverkehr im Hohen Venn. "Unser Bus wurde von zwei Fahrzeugen überholt. Als wir uns einem Kreisverkehr näherten, parkten sie direkt hinter diesem. Die etwa vier bis sechs Insassen entstiegen ihren Fahrzeugen. Sie waren vermummt", sagte ein Augenzeuge. "Zum Glück wurden wir dann nicht weiter verfolgt. Wahrscheinlich vermuteten die sogenannten Köln-Fans, dass wir die Polizei benachrichtigen würden."

Als sich der Bus im Kreisverkehr befand, habe ein Köln-Fan einen Bengalo direkt auf die Vorderscheibe des Busses geworfen, später seien Rauchbomben und Steine geflogen. Die Gladbach Fans, vor allem die Jugendlichen im Bus, seien geschockt gewesen, berichtet der Augenzeuge weiter.

Köln erteilt Tätern Stadionverbot

Borussia Mönchengladbach wurde über den Vorfall informiert. Auch die Polizei ist bereits in Kenntnis gesetzt. Man habe geraten, Anzeige zu erstatten, bestätigte ein Clubsprecher. Zudem werden sich die Fan-Beauftragten beider Clubs mit dem Vorfall beschäftigen.

Der 1. FC Köln schreibt auf seiner Homepage, er habe unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls Kontakt zu Borussia Mönchengladbach, dem Vorsitzenden des attackierten FanClubs Flying Foals und zur Kölner Polizei aufgenommen. "Der FC verurteilt das Fehlverhalten scharf und unterstützt die Polizei bei der Ermittlung der Täter", steht bei dem Verein. "Es waren zwei Fahrzeuge, die Kennzeichen sind bekannt und die belgische Polizei hat zwischenzeitlich die Ermittlungen aufgenommen", schreibt dort der Fan-Beauftragte Rainer Mende. Und: "Sobald die Täter ermittelt sind und uns bekannt gemacht werden, werden wir mit Stadionverboten und Vereinsausschlüssen reagieren."

In Mönchengladbach blieb es rund um das Derby dagegen ruhig. Die Begegnung sei "aus polizeilicher Sicht problemlos" verlaufen, teilte die Polizei mit. Während des Spiels war im Block der Gäste-Fans einzig mehrfach Pyrotechnik gezündet worden. "Der Polizei gelang es mit Unterstützung der Videoanlage beweiskräftige Aufnahmen herzustellen. Gegen die Verantwortlichen werden Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet", hieß es.

Schon der zweite Übergriff

Schon Anfang März hatten auf der Autobahn A3 mehrere Fahrzeuge mit gewaltbereiten Kölner Anhängern versucht, einen Bus mit Gladbach-Fans auszubremsen. Auf dem Rastplatz Siegburg-Ost griffen dann vermummte Personen den Bus an, woraufhin der Busfahrer die Flucht in Richtung Köln ergriff.

(RPO/sid)
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