Mönchengladbach/München Polizei verhindert Ausreise von zwei Salafisten nach Syrien
Mönchengladbach/München · Die Polizei hat die Ausreise von zwei Salafisten - wohnhaft in Mönchengladbach und Stuttgart - nach Syrien verhindert. Sie seien Mitte November auf einem Rasthof an der A8 in Richtung München festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Stuttgart mit.
Der 23 Jahre alte Libanese, wohnhaft in Stuttgart, und der 37 Jahre alte Deutsche afghanischer Herkunft, zuletzt in Mönchengladbach gemeldet, stehen im Verdacht, Geräte zur Unterstützung von Kriegshandlungen in Syrien gekauft zu haben. Sie waren mit ihrem Auto in Richtung München unterwegs und wollten offensichtlich über die Türkei nach Syrien einreisen.
Die beiden Salafisten trafen sich laut Angaben der Staatsanwaltschaft zunächst am Hauptbahnhof Stuttgart. Der 23-Jährige hatte zwei Nachtsichtgeräte, Ferngläser, Tarnkleidung sowie ein umfangreiches Sortiment an Verbandsmaterial, Medikamenten und Werkzeugen zur medizinischen Erstversorgung gekauft und in ein Fahrzeug verladen.
Kurz nach der Abfahrt wurden sie am Rasthof Gruibingen kontrolliert und festgenommen. Bei den beiden wurde ein fünfstelliger Geldbetrag gefunden. "Der Umfang der Ausrüstungsgegenstände lässt den Schluss zu, dass diese gezielt für weitere, sich bereits im Krisengebiet aufhaltende, Dschihadisten bestimmt waren", sagte ein Sprecher des Staatsschutzes.
Die beiden Männer sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Die Ermittlungen ergaben, dass sich der in Stuttgart wohnhafte Libanese bereits von August 2013 bis Oktober 2013 in Syrien aufhielt und sich dort einer salafistisch-dschihadistischen Organisation angeschlossen hatte, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida kooperiert. Beiden drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der 23 Jahre alte Libanese könnte unter Umständen auch abgeschoben werden.