Mönchengladbach Portal: Kein Zuschuss von der Stadtsparkasse?

Mönchengladbach · Grüne schlagen neuen Standort vor. CDU will Geld vom Landschaftsverband. OB Bude ist skeptisch.

Mönchengladbach: Portal: Kein Zuschuss von der Stadtsparkasse?
Foto: hpr

Das Stadtkassenportal hat viele Freunde — nicht nur in der Bevölkerung, sondern zunehmend in der Politik. Dabei waren es die Volksvertreter, die es zunächst aus dem Blick verloren hatten, als sie über die Gestaltungspläne für den Rheydter Marktplatz zu befinden hatten und nicht bemerkten, dass das Portal in den Konzepten klammheimlich entsorgt werden sollte.

CDU und Grüne sind sich einig

CDU und Grüne werden jetzt nicht müde, den Wiederaufbau des von Bildhauer Wilhelm Barutzky gestalteten Portals zu fordern. Es gibt sogar Übereinstimmungen: Beide Parteien verlangen den unverzüglichen Aufbau, weil sie befürchten, dass es sonst dauerhaft auf dem Bauhof verschwinden könnte. Die Grünen finden auch die Idee der Christdemokraten gut, es als Denkmal eintragen zu lassen und beim Landschaftsverband eine Förderung von 100.000 Euro aus dem Topf für regionale Kulturförderung zu beantragen.

Gestern warteten die Grünen mit einem neuen Standort für das Portal auf: Es soll an die fensterlose Waschbetonwand des Aufzugsturms gestellt werden. Hier gelangen Bürger über den Eingang G in die Räume der Stadtverwaltung in Rheydt. "Das ist nur wenige Meter vom alten Standort entfernt", sagt Anja Schurtzmann, Sprecherin der Grünen in der Bezirksvertretung Süd.

Bude stoppt Planungen für Umzug vor den Eingang des Aufzugturms

Die städtischen Planer hatten zwar auch den Aufzugturm im Blick, wollten das Portal aber lieber direkt vor den Eingang stellen. Dies ist nicht realistisch: Die Kosten werden — so ein Gutachten — auf rund 300.000 Euro beziffert. Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) stoppte jetzt alle Planungen der Verwaltung für diese Variante. "Die Deckungslücke ist nicht zu finanzieren. Das kann ich nicht verantworten."

Die Grünen sind sicher, dass sie mit 180.000 Euro auskommen, wenn das Bauwerk an die Wachbetonwand des Turms gestellt wird. Ihr Bezirksvorsteher Karl Sasserath macht folgende Rechnung auf: Fest eingeplant sind die 120.000 Euro von der Stadtsparkasse. Die fehlenden 60.000 Euro sollen die Bürger stiften. Sasserath: "Es gibt Rheydter, die bereits Spenden angekündigt haben. Und der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Hartmund Wnuck steht mit den angekündigten 120.000 Euro im Wort."

CDU kritisiert Kostenexplosion

Die CDU kritisiert weiterhin die Kostenexplosion. Ihr OB-Kandidat Hans Wilhelm Reiners sagt: "Die Verwaltung hat die Kosten des Wiederaufbaus zunächst auf etwa 70.000 Euro beziffert und präsentiert uns nun 300.000 Euro. Wenn wir jetzt keine Lösungen finden, wird es bestimmt noch teurer." Er fordert Bude und dessen Partei auf, Farbe zu bekennen und kolportiert eine Aussage der sozialdemokratischen Fraktion, die im Zusammenhang mit dem Stadtkassenportal von einer "verrückten Diskussion" gesprochen haben soll.

Dabei scheint es nicht einmal sicher zu sein, dass die Stadtsparkasse überhaupt die 120.000 Euro für den Wiederaufbau gibt. "Nach meinem Kenntnisstand gilt die Zusage nur für den Fall, dass das Portal vor die Sparkasse in Rheydt gestellt wird. Dies ist aber kein Thema mehr. Eine andere Zusage kenne ich nicht", sagt Bude. Gestern Abend startete er eine Initiative, die zu einer Lösung führen soll: Er hat für Freitag, 7. Februar, zu einem interfraktionellen Gespräch eingeladen.

(RP)
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