Mönchengladbach Presseverein ehrt Susanne Titz

Mönchengladbach · Erstmals wurde die "Niederrhein-Leuchte" in Mönchengladbach vergeben - an die Direktorin des Museums Abteiberg. Wegen ihrer Offenheit und Klarheit im Umgang mit den Medien wurde sie geehrt.

 Der Vorsitzende des Pressevereins, Michael Obst, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Susanne Titz und Laudator Eugen Viehof während der Feierstunde im Museum Abteiberg.

Der Vorsitzende des Pressevereins, Michael Obst, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Susanne Titz und Laudator Eugen Viehof während der Feierstunde im Museum Abteiberg.

Foto: Detlef Ilgner

Sie leitet nicht nur ausgesprochen fachkundig ein weltberühmtes Museum, sie weiß zudem auf sehr sympathische und überzeugende Art das zu kommunizieren, was in den Räumen des Hollein-Hauses auf dem Abteiberg und drumherum geschieht. Museumsdirektorin Susanne Titz ist wegen ihres fairen und offenen Umgangs mit den Medien vom Niederrheinischen Presseverein mit der "Niederrhein-Leuchte" geehrt worden. Die kleine, aber feine Nachbildung eines römischen Öl-Lämpchens, wie es bei Ausgrabungen am Niederrhein gefunden wurde, wird seit 1985 von der Journalisten-Vereinigung in Krefeld vergeben - nun erstmals in Mönchengladbach. "Susanne Titz ist eine Quelle der Information - immer offen, transparent und klar", sagte Michael Obst, Vorsitzender des Pressevereins bei der Ehrung im Museum Abteiberg.

Zwei Laudatoren traten an, um die Museumschefin zu würdigen. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners sieht in Susanne Titz' Arbeit Parallelen zum Wirken des legendären Johannes Cladders. "Sie geben den Künstlern Raum, indem Sie sie gewähren lassen", sagte er. "Nicht nur die vielbeachteten Ausstellungen im Haus, sondern auch die Kunst, die Sie in die Stadt gebracht haben, bereichern uns." Mönchengladbach habe die kulturelle Vielfalt zu einem großen Teil ihr zu verdanken. Und natürlich der freien Kulturszene, für die Susanne Titz ein sehr großes Herz habe.

Der Kunstsammler Eugen Viehof erinnerte an den Start, den Susanne Titz in Mönchengladbach hatte. Als sie 2004 die Leitung des Museums übernahm, war es sehr ruhig um das Haus geworden", sagt er. Ein Jahr später musste das Museum geschlossen werden - Komplettsanierung. "Eine Katastrophe!" Aber Susanne Titz steckte den Kopf nicht in den Sand. Sie machte aus dem leerstehenden Stadttheater an der Hindenburgstraße das "Museum X". Ein echtes Husarenstück. "Das Museum X erregte riesige Aufmerksamkeit, und die Mönchengladbacher wurden daran erinnert, welchen Schatz sie in ihrer Stadt besitzen."

 2008 entstand der temporäre Eingang "End" von Gregor Schneider.

2008 entstand der temporäre Eingang "End" von Gregor Schneider.

Foto: Detlef Ilgner

Überregionale Beachtung fand 2008 - kurz nach der Wiedereröffnung des Museums Abteiberg - der neue Eingang "End", den Gregor Schneider monumental in Szene setzte. Ein Riesending!

Susanne Titz wurde für ihren Erfindungsreichtum und ihr überzeugenden Konzepte erst jüngst geehrt. Anfang des Jahres verlieh die Deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA dem Museum Abteiberg die Auszeichnung "Museum des Jahres". Damit wurde nicht nur die Architektur gewürdigt, auch die Sammlung und die Ausstellungen waren ausschlaggebend für die Verleihung. Auch die Projekte, mit denen das Museum in die Stadt ging, ist, haben Aufsehen erregt. So etwa "Der ahnungslose Traum vom Park" und die Ausstellung "Von den Strömen der Stadt".

Die Museumschefin zeigte sich gerührt. "Ich stelle mir fortwährend die Frage, was die Presse interessiert und wie komplexe kulturelle Inhalte vermittelt werden können. Wir leben in einer sich rasant ändernden Zeit, in der gerade Künstler das Verhältnis zwischen Medien, Politik und Gesellschaft bewegt".

(isch)
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