Mönchengladbach Project Y: Kein Ersatztermin in Gladbach

Mönchengladbach · "Die größte Hausparty Deutschlands" soll in eine Halle nach Oberhausen oder Krefeld verlegt werden. Kartenkäufer ärgern sich über den Zeitpunkt der Absage.

Etwa 5000 Ticketinhaber waren geschockt, als sie gestern erfuhren, dass die für Samstag im Sparkassenpark geplante Elektro-Party "Project Y" nicht stattfindet. "Aus produktionstechnischen Gründen müssen wir die Veranstaltung leider verschieben", schrieb Veranstalter Dustin Burchart, Geschäftsführer der "First or Coolest GmbH", bei Facebook. Mehr Informationen gab es zunächst nicht. Einzig: "Es hat auf jeden Fall kein Problem mit dem Brandschutz wie in Bremen im April gegeben", sagte er auf RP-Anfrage. Auch habe es nichts mit dem Sparkassenpark zu tun. "Es ist unser Problem, wir mussten uns dazu entscheiden abzusagen", sagte Burchart. "Es liegt an uns."

Project Y ist ein große House-Elektro-Party, die durch Deutschland tourt. Inmitten einer riesigen Tanzfläche wird bei den Veranstaltungen ein etwa zwei Tonnen schweres Holzhaus aufgebaut, in dem die sechs bis acht DJs pro Abend an Plattenteller und Mischpult stehen. Pyrotechnik und Videowände sollten den Sparkassenpark illuminieren, ein Pool für Abkühlung sorgen. In Oberhausen, Hamburg und München hat das zuletzt alles noch reibungslos geklappt, die Partys waren allesamt ausverkauft. Doch der Traum der größten House-Party in Mönchengladbach ist ausgeträumt. Denn es ist klar: Es wird keinen Ersatztermin in Gladbach geben. "Die Outdoor-Saison ist vorbei, das Wetter ist zu schlecht", sagt Burchart.

Stattdessen suche er händeringend eine Indoor-Alternative in der Nähe. Der Königspalast in Krefeld, die Heimstätte des Eishockey-Vereins Krefelder Pinguine, sei eine Möglichkeit. Die andere wäre die König-Pilsener-Arena in Oberhausen. "Aber es ist noch nichts fest, wir werden so schnell wie möglich allen Ticketinhabern per Mail Bescheid geben", sagt Burchart.

Einfach ist die Terminfindung aber nicht. Viele Samstage sind bereits in den Arenen mit anderen Konzerten oder Eishockey-Spielen verplant. "Wir hätten gerne in Gladbach die Party gemacht", sagt Burchart. Jetzt muss er aber erstmal die Ticketinhaber vertrösten. Derzeit bemühe sich das Team um den Geschäftsführer darum, die vielen Fragen der enttäuschten überwiegend jungen Menschen zu beantworten, die diese im sozialen Netzwerk Facebook stellen. "Was mache ich nun mit den Karten? Was mache ich mit den Hotelreservierungen?", fragte etwa ein User, der aus Elmshorn in Schleswig-Holstein anreisen wollte.

Andere finden den Zeitpunkt der Absage - fünf Tage vor dem geplanten Termin - extrem ungünstig. "Bestimmt wurden nicht genug Tickets verkauft", mutmaßen einige. "Nein, Käufer gab es genug", verteidigt sich Burchart. "Das wäre eine große Party geworden." Ferner erklärt er, dass die Tickets erstattet werden, wenn für Einzelne der Ausgleichstermin nicht wahrzunehmen ist. "Was die Hotelreservierungen angeht, hoffen wir, dass die Ticketinhaber die Zimmer kostenlos stornieren können", sagt Burchart. Der einzige Trost für die, die trotzdem anreisen, ist die Aftershow-Party am Abend ab 23 Uhr im Graefen Clubbing (Alter Markt 23). Alle Ticketinhaber erhalten dort freien Eintritt. Aber: "Da passen nur 800 Leute rein", sagt Burchart. Der Club könnte also schnell aus allen Nähten platzen.

(RP)
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