Mönchengladbach Prostituierte mit Blüten bezahlt: Drei Jahre Haft

Mönchengladbach · Vergebens beteuerte der Angeklagte (49) gestern vor der Ersten Strafkammer: "Ich war es nicht". Doch sowohl der Staatsanwalt als auch das Gericht waren von der Schuld des Mönchengladbacher Kaufmanns überzeugt.

Am Ende verurteilte das Landgericht den 49-Jährigen wegen Inverkehrbringens von Falschgeld und Betruges zu drei Jahren und sechs Monaten Haft. Der Angeklagte hatte eine geständige Aussage verweigert. Doch die Aussagen der Betrugsopfer bei der Polizei und im Prozess hatten sowohl den Staatsanwalt als auch die Richter überzeugt.

Danach hat der Angeklagte im Juni 2012 einer bulgarischen Prostituierten als Lohn für Sex drei gefälschte 1000-Schweizer-Franken-Scheine gegeben. Die Frau ging zur Bank und versuchte vergeblich, die Blüten in Euro zu tauschen.

Der Kripo hatte die Frau erzählt, dass sie den Angeklagten damals als Freier in Köln kennengelernt habe und er ihr die Geldscheine geschenkt habe. Auf einer Lichtbildvorlage hatte sie den Kaufmann ohne Zweifel wiedererkannt. Allerdings ist die Frau inzwischen verschwunden und war für das Gericht für eine Zeugenaussage nicht mehr erreichbar.

Aber auch eine 71-jährige Rentnerin hatte den Angeklagten im Gerichtssaal belastet. Sie kannte den 49-Jährigen aus einer langjährigen Geschäftsbeziehung. Er hatte ihr Teppiche verkauft und sich von ihr in mehreren Teilbeträgen insgesamt 13 800 Euro geliehen, es aber nicht zurückgezahlt. Als sie wieder einmal auf Rückzahlung drängte, habe ihr ein Begleiter des Angeklagten zwei 1000-Schweizer-Franken-Noten aus einem Geldbündel übergeben.

Der Fremde war ihr als Schweizer Bankier vorgestellt worden. Die Krefelderin gab die Scheine in der Schweiz aus. Bald erfuhr die deutsche Polizei, dass eine gefälschte Banknote in Zürich aufgetaucht sei. Die Rentnerin zeigte den Kaufmann an. Trotz dieser überzeugenden Aussagen hatte die Verteidigerin Freispruch für den mehrfach vorbestraften Angeklagten gefordert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort