Mönchengladbach Prozess um gewaltsame Auseinandersetzung am Marienplatz

Mönchengladbach · Aus der Untersuchungshaft führten Justizwachtmeister den 32-jährigen Rheydter gestern in den Gerichtssaal A 227. Der Angeklagte muss sich vor der Ersten Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts wegen mehrerer Körperverletzungstaten und Diebstahls verantworten. Weil der 32-Jährige den Prozess meistens schweigend verfolgt, sind Zeugenaussagen von Bedeutung. So erinnerte sich zunächst ein gleichaltriger Freund des Angeklagten an den Tattag vor anderthalb Jahren. Der Zeuge hatte den Freund, den er seit zehn Jahren kennt, zuerst in dessen Wohnung in Rheydt besucht. "Hier hielten sich einige Männer und Mädchen auf. Da wurde einiges getrunken", so der Zeuge. Dann verlagerte sich die Szene nach draußen vor die Haustür, vor der es schnell zum Streit und zu einer Auseinandersetzung kam. Zwei Brüder hätten dann den Angeklagten angegriffen. "Einen habe ich weggezogen und die anderen, zwei Brüder, habe ich getrennt. Danach bin ich zu meiner Freundin gegangen", so der Zeuge.

Anschließend sagte ein Ex-Freund (21) des Angeklagten aus: "Ich stand vor der Tür, als das Palaver losging. Da bin ich gegangen". Einen gefährlichen Gegenstand habe er nicht gesehen. Danach hatte der Richter gefragt, weil der Angeklagte damals mit einem Messer beide Brüder mit jeweils einem Stich verletzt haben soll. "Alle waren betrunken. Als ich in die Wohnung kam, standen bereits zwei leere Wodkaflaschen auf dem Tisch", ergänzte der Ex-Freund. Ein Polizeibeamter erinnerte sich ebenfalls an die Randale am Marienplatz: "Einer Frau soll damals Geld gestohlen worden sein. Die Männer mussten wir trennen". Ein 44-jähriger Zeuge hatte damals von seinem Balkon die Auseinandersetzung vor der Tür beobachtet: "Da stand ein Mädchen und wurde von einem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Sie fiel um. Da kam aber auch schon die Polizei". Damals war der Zeuge auf die Straße gelaufen und hatte auf den Angeklagten gewiesen. Damals sei er sich sicher gewesen. Aber heute könne er nicht mehr sagen. "Ich weiß nur noch, dass der eine rote Kappe trug und eine rote Trainingsjacke anhatte und dass mehrere drumherum standen", beteuerte der Mann im Gerichtssaal.

Laut Anklage soll der Rheydter außerdem in einem Asylbewerber-Heim zwei Diebstähle begangen haben. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(RP)
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