"PUR" in Mönchengladbach Pure Freude

Mönchengladbach · Pur spielte Hits aus 35 Jahren. Die "ehemalige Schülerband" lässt den Sparkassenpark in Mönchengladbach tanzen und singen - trotz Regenschauer am Anfang.

Fotos vom Pur-Konzert im Sparkassen-Park Mönchengladbach
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Pur im Sparkassen-Park Mönchengladbach

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"Wir machen uns gegenseitig glücklich an diesem tollen Abend", ruft Pur-Frontmann Hartmut Engler, und die Fans im ausverkauften Mönchengladbacher Sparkassenpark jubeln. Es herrscht grandiose Stimmung, es wird getanzt und vor allem wird gesungen - vorne auf der Bühne und genauso textsicher im Publikum. Das Open-Air-Konzert von Pur in Mönchengladbach mit seiner Mischung aus aktuellen Titeln und den Hits aus 35 Jahren Bandgeschichte ist keins, bei dem die Zuhörer ruhig auf ihren Sitzen bleiben und lauschen. Sie gehen mit - und wie.

Vor allem, nachdem der fiese Regen, der vor Konzertbeginn eingesetzt und das Publikum genötigt hatte, sich in bunte Plastikfolie zu wickeln, nach etwa einer halben Stunde auf hörte und der Rest des Abends trocken blieb. Allerdings hatten sich die Pur-Fans, die vor der Bühne standen, auch davon nicht beeindrucken lassen - sie tanzten vom ersten Song an mit.

Pur beginnt den Abend mit "Wer hält die Welt", einem Lied vom aktuellen Album. Es folgen "Achtung" und "Freunde" - spätestens bei "Du bist nicht hart im Nehmen, du bist beruhigend weich" singen auch die Fans auf den Sitzplätzen mit. Das 25 Jahre alte Lied "Neue Brücken" ist bedrückend aktuell. "Es sind viele Brücken gebaut worden, aber der mörderische Wahnsinn ist dabei, vieles wieder einzureißen", sagt Hartmut Engler und fordert weiter Mut zum Brückenbauen und Mut, gegen die lähmende Angst anzugehen. Das bleibt der einzige Hinweis auf die aktuelle Lage. Das Publikum beklatscht auch die nachdenklichen Lieder, aber die pure Freude kommt auf, wenn "Lena" durch das Stadion schallt und nicht nur, aber auch die vielen Lenas unter den Fans mitgehen und enthusiastisch mitsingen. Das Publikum liebt das Lied so sehr, dass einfach weitergesungen wird, auch als die Band schon am Ende angelangt ist. Emotional auch die Hommage an Englers Mutter und deren Generation "Wenn sie diesen Tango hört" - sie wird mit Bildern der 91-Jährigen illustriert.

Es folgen viele, viele Hits: "Wo sind all die Indianer hin", "Abenteuerland" und "Ich lieb dich". Und von den Funkelperlenaugen können die Fans gar nicht genug bekommen. Die Band mit ihrer jahrzehntelangen Bühnenerfahrung weiß, wie ein Programm zusammengestellt werden muss, um das Publikum mitzureißen. "Es gab viele Lieder aus 35 Jahren, die mitwollten", erklärt Hartmut Engler die gelungene Mischung. Der Frontmann von Pur genießt den Kontakt zu den Fans augenscheinlich. Immer wieder heizt er die ohnehin schon gute Stimmung weiter an, dirigiert das mitsingende Publikum mit Handbewegungen, lässt laut und leise singen und ist begeistert, wenn er in ein Meer von schwenkenden Armen blickt. Und am Ende sorgen nicht mehr Wunderkerzen wie in den Anfangsjahren der Band, sondern in erster Linie leuchtende Handys für eine stimmungsvolle Begleitung bei den Zugaben. "Drachen sollen fliegen" singt Engler gemeinsam mit Vera Klima, die zusammen mit ihrer Schwester als Vorband aufgetreten war. Da zeigt sich noch mal, wie lange Pur schon erfolgreich im Geschäft sind.

Die beiden jungen Musikerinnen haben die Pur-Lieder schon als Kinder mitgeträllert. Und touren jetzt mit Pur durchs Land. Nachdem das Publikum die Band zwei Mal auf die Bühne zurückgesungen - "O wie ist das schön" intonierten die begeisterten Fans - und einmal zurückgeklatscht hat, ist um kurz nach 22 Uhr Schluss im Sparkassenpark. "Für das nächste Pur-Konzert lernen wir aber wirklich alle Texte auswendig", beschließt eine Freundesgruppe beim Verlassen des Konzertgeländes.

(RP)
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