Mönchengladbach Qualitätsbeweis einer gelungenen Sanierung

Mönchengladbach · Die Citykirche erhält eine Bronzetafel mit einem Hinweis auf die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

 V.l.: Dirk Heinemann, Elisabeth Jansen, Uwe Schmitz und Ludwig Petry.

V.l.: Dirk Heinemann, Elisabeth Jansen, Uwe Schmitz und Ludwig Petry.

Foto: ISA

Noch einmal wird die Ausrichtung der Tafel mit einer Wasserwaage überprüft, dann wird sie am Turm der ehemaligen Hauptpfarrkirche und jetzigen Citykirche festgeschraubt. "Diese Tafel zeigt unseren Spendern nicht nur, wo ihr Geld hingeflossen ist, sondern sie ist auch ein Gütezeichen für die Restaurierung", erklärt Ludwig Petry von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. "Unsere Fachleute haben sich nach Abschluss der Arbeiten von der vorbildlichen Ausführung überzeugt."

Mit 130 000 Euro hat sich die Stiftung an den Sanierungsarbeiten beteiligt. Insgesamt hat die Restaurierung der baufällig gewordenen Kirche 4,2 Millionen Euro verschlungen. Die Arbeiten waren sehr aufwändig, wie Dirk Heinemann, der Vorsitzende des Bauvereins betont. So war die Chorseite bei Beginn der Arbeiten einsturzgefährdet und seit fünf Jahren eingerüstet. "Die Fenster wurden von nur fünf Zentimeter langen Stiften im Putz gehalten", erinnert sich Heinemann an den katastrophalen Zustand. Die Nachkriegsdeckung von Hauptschiff und Seitenschiffen war weitgehend undicht, einzelne Schieferplatten hatten sich gelöst. Das äußere Mauerwerk war verwittert, der Tuffstein hatte sich mit Wasser vollgesogen. Die Steine mussten teilweise ausgewechselt, die Chorseite auch neu abgestützt werden. Das Fundament der ehemaligen Hauptpfarrkirche ist mit 1200 Jahren das älteste der Stadt, älter auch als das benachbarte Münster.

Nach der Außensanierung begannen die Arbeiten im Inneren der Kirche. Auch die waren umfangreich, denn man wollte das Gebäude nicht mehr als Pfarrkirche, sondern als Citykirche und Veranstaltungsraum nutzen. Deshalb musste beispielsweise eine Toilettenanlage für stolze 90 000 Euro eingebaut werden. Schließlich widmete sich der Bauverein noch der Sanierung der Orgel, die zusätzliche Register bekam. "Es ist eine der schönsten Orgeln im ganzen Bistum", schwärmt Dirk Heinemann. "Sie hat einen wunderbar warmen Klang." 100 000 Euro hat das noch einmal gekostet.

Den Löwenanteil an der Sanierung der Kirche hat das Bistum Aachen getragen, aber auch Bezirksregierung, das Land, die Stadtsparkasse und eben die Stiftung Denkmalschutz haben finanzielle Unterstützung geleistet. "Die Kirche ist ja nicht irgendein Gebäude, sondern sie prägt das Stadtbild und ist damit Teil des Gesichts der Stadt", erklärt Ludwig Petry. Für die Stiftung ist die Restaurierung der Kirche nun abgeschlossen. Der Bauverein aber macht weiter. "Wir haben die besten Handwerker beschäftigt, damit die Kirche in einen wirklich guten Zustand versetzt wird", sagt Heinemann, "aber ein solches Gebäude muss wie jedes Haus laufend instandgehalten werden."

Als Nächstes ist die Anbringung eines transparenten Windfangs am Eingang zum Alten Markt hin vorgesehen, natürlich in Abstimmung mit den Denkmalbehörden. "Wir machen weiter, weil wir die Kirche für die Zukunft erhalten wollen", sagt der Vereinsvorsitzende. "Deshalb werben wir auch weiter um Mitglieder und sammeln Geld." Die Finanzierung durch die Kirchengemeinde oder die öffentliche Hand werde in Zukunft eher noch schwieriger werden, meint er.

(arie)
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