Mönchengladbach Radler getötet — Fahrerflucht

Mönchengladbach · Passanten haben gestern einen verunglückten Fahrradfahrer am Straßenrand der B 57 gefunden. Der 26-Jährige war von einem Auto angefahren worden. Der Unfallfahrer ließ den lebensgefährlich Verletzten liegen und flüchtete.

Es ist gegen 0.50 Uhr, als ein Autofahrer aus Krefeld und dessen Mit-insassen einen Fahrradfahrer auf dem Grünstreifen an der Gladbacher Straße entdecken. Der Mann ist noch ansprechbar, aber schwer verletzt. Wie lange er dort schon liegt, weiß niemand. Sicher ist aber: Der 26 Jahre alte Radfahrer aus Aachen ist mit einem Auto zusammengestoßen, dessen Fahrer den Verletzten liegen lässt und weiterfährt. Noch in der Nacht stirbt das Unfallopfer im Krankenhaus.

Tötungsdelikt

Seit gestern Morgen fahndet nun die eigens gegründete Ermittlungskommission "EK B 57" nach dem Autofahrer. Mit dabei sind nicht nur Fachleute der Unfallfluchtfahndung und des Verkehrskommissariats, sondern auch Beamte der Mordkommission. "Wir behandeln den Fall als Tötungsdelikt", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. Nach ersten Erkenntnissen und Spurensicherungen am Unfallort wird nun nach dem Fahrer eines Mercedes Sprinter oder eines weitgehend baugleichen VW-Crafter aus den Jahren 2005/2006 gefahndet. Das Fahrzeug hat bei dem Unfall den rechten Außenspiegel verloren.

Die Unfallstelle befindet sich in Höhe Kothausen, gut 100 Meter vor der Einmündung St.-Christophorus-Straße in Dorthausen. Der 29-Jährige ist mit seinem Fahrrad, einem hochwertigen Tourenrad, auf der rechten Fahrbahn der Gladbacher Straße in Richtung Innenstadt unterwegs gewesen.

Die Polizei sucht noch dringend Zeugen, die in der Nacht zu Mittwoch auf der B 57 Beobachtungen gemacht haben. Ausdrücklich werden nicht nur Passanten gesucht, die den Unfall gesehen haben, sondern auch solche, die in der Nacht anderes Verdächtiges wahrgenommen haben.

Noch nicht geklärt ist, warum der Radfahrer auf der Straße und nicht auf dem Radweg fuhr. Eine erste Blutuntersuchung hat ergeben, dass der 26-Jährige, ein passionierter Radsportler, nicht alkoholisiert war. Die Obduktion heute soll weitere Aufschlüsse über seine Verletzungen bringen.

Die Polizei war auch gestern Mittag noch mit einer umfangreichen Spurensuche am Unfallort beschäftigt. Unter anderem wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt, um Übersichtsaufnahmen aus der Luft zu machen. Die Fahnder sind guter Hoffnung, dass der Flüchtige ermittelt wird. Polizeisprecher Theveßen: "Die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten mit Personenschaden liegt immerhin bei über 70 Prozent."

(RP)
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