Mönchengladbach Rat beschließt einstimmig weitere Hilfen für Flüchtlinge

Mönchengladbach · Sechs Honorarkräfte der Arbeiterwohlfahrt, die Flüchtlinge betreuen, mehr Geld, um den Ansturm in der Kleiderkammer zu bewältigen und die Prüfung weiterer Angebote wie einer Krankenkassenkarte - dieses Paket beschloss der Rat gestern in allen wesentlichen Teilen einstimmig.

Was ist was - Begriffe zum Thema Flüchtlingsunterkünfte
Infos

Was ist was - Begriffe zum Thema Flüchtlingsunterkünfte

Infos
Foto: dpa, rwe lof

Es ist ein Kompromiss aus Vorschlägen der Verwaltung und zunächst unterschiedlichen Positionen von CDU, SPD, Linken und Grünen. Und zwar ein Kompromiss, für dessen Zustandekommen in sachlicher Atmosphäre Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners den Rat lobte. Er dankte zudem den vielen Ehrenamtlern, die sich für die Flüchtlinge engagieren. "Ich bin ein Stück stolz darauf, wie wir in unserer Stadt mit diesem Thema umgehen", sagte Reiners.

Mönchengladbach: Flüchtlinge leben im ehemaligen Aldi
11 Bilder

Mönchengladbach: Flüchtlinge leben im ehemaligen Aldi

11 Bilder

Die Grünen fanden weder eine Mehrheit für ihren Vorschlag, eine Koordinationsstelle bei der Stadt einzurichten, die alle Hilfen bündelt, noch für ihr Ansinnen, alle freien Träger einzubinden. "Es ist wegen des enormen Drucks dringend, jetzt zu beschließen. Wir haben einfach keine Zeit, um das Verfahren jetzt auf den Prüfstand zu stellen", erklärte die neue Sozialdezernentin Dörte Schall.

"Wir können die Menschen jetzt nicht ohne Hilfe lassen", fand auch Nicole Finger (FDP). Und Torben Schultz, der für die Linken noch weitere Maßnahmen vorgeschlagen hatte, resümierte: "Wir haben zusammen viel erreicht und sind so zu einem sehr guten Kompromiss gekommen", so Schultz.

Und so sieht dieser Kompromiss aus: Sechs Honorarkräfte der Arbeiterwohlfahrt betreuen ab dem 1. März die Flüchtlinge. Das kostet knapp 60.000 Euro pro Jahr. Die Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes hat nun an einem weiteren Tag geöffnet; das kostet weitere knapp 25.000 Euro. Für die ersten sechs Monate bekommen die Asylbewerber Gutscheine für Kleidung.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
Infos

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten

Infos
Foto: dpa, rwe lof

Danach gibt es Bargeld. Die Grünen sind der Auffassung, dass die Stadt rechtlich gezwungen ist, schon in den ersten Monaten Bargeld für Kleidung zu zahlen. Geprüft wird zudem noch, ob die Flüchtlinge eine Krankenkassenkarte und einen Mönchengladbach-Ausweis bekommen können

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort