Mönchengladbach Ratgeberabend über Versicherungen

Mönchengladbach · Bei der Aktion "Alles was Recht ist" erklären Experten, wie man Streit mit der Versicherung vermeiden kann - oder sich bestens wappnet.

 Streitfälle nach Großschadensereignissen wie hier nach einem Unwetter nehmen drastisch zu.

Streitfälle nach Großschadensereignissen wie hier nach einem Unwetter nehmen drastisch zu.

Foto: DPA

Beim Unwetter ist der Keller voll Wasser gelaufen. Ein Bandscheibenvorfall macht es unmöglich, weiter im Job zu arbeiten. Und beim besten Freund die sündhaft teure Vase aus der Ming-Dynastie umgekippt. Das nennt man zusammen genommen eine Pechsträhne, und einzeln sind es alles Fälle, für die man hoffentlich eine Versicherung abgeschlossen hat. Nicht wenige Versicherungsnehmer machen allerdings die Erfahrung, dass die Freude beim Zahlen bei der Versicherung selten allzu groß ist. Oft läuft es auch auf einen Rechtsstreit hinaus, für den man gut gewappnet sein sollte. Der RP-Ratgeberabend "Alles was Recht ist" in Zusammenarbeit mit dem Landgericht und dem Rechtsanwaltsverein erklärt RP-Lesern alles Wichtige von der Vertragsanbahnung, dem Abschluss bis hin zum Schadensfall - und zur Klage, falls es notwendig wird. In drei Vorträgen mit anschließender Fragerunde informieren Experten über Versicherungsrecht.

Den Auftakt macht Versicherungsfachwirt Bernd Coenen. Er wird Sinn und Unsinn einer Sachversicherung in den Blick nehmen und den Fall eines fiktiven Arbeitnehmers vorstellen, der sich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung interessiert. Denn der Abschluss eines Versicherungsvertrages ist eine meist langfristige Bindung. Damit diese Bindung sich im Leistungsfall auch für beide Seiten lohnt und Streitigkeiten vermieden werden, ist eine ausführliche Bedarfsanalyse dessen, was abzusichern gilt, von enormer Wichtigkeit. Gerade diese Aspekte bilden vielfach den Nährboden juristischer Auseinandersetzungen. Oftmals ist langes Warten auf vertraglich vereinbarte Leistungen die Folge.

Danach wird Rechtsanwältin Nathalie Mix den Weg des Versicherungsnehmers in der anwaltlichen Beratung beschreiben. Dabei geht es auch um Konsequenzen der Vermittlungssituation und die Frage, welche Obliegenheiten Versicherung und Versicherungsnehmer in der Vertragsabschlussphase treffen. Dabei handelt es sich um die Pflichten der Vertragsparteien. Dazu gehören zum Beispiel die korrekten Angaben über Vorerkrankungen bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Welche Auswirkungen es hat, wenn man dies missachtet, soll im zweiten Vortragsteil behandelt werden. Insbesondere vom Versicherungsnehmer zu beachtende Obliegenheiten führen oft zu Problemen im Schadensfall.

Im Anschluss erklärt Richter Markus Majonica anhand des fiktiven Versicherungsnehmers die Folgen der Ausführungen der anderen Experten für ein gerichtliches Verfahren. Unter dem Gesichtspunkt der Beweisbarkeit der Tatsachen wird er Rat geben, wie sich der Versicherungsnehmer in der Vertragsanbahnungs- und Abschlussphase verhalten kann und welche Konsequenzen Obliegenheitsverletzungen haben können. Denn im Streitfall muss alles bewiesen werden - auch das, was lange zurückliegt: die Anschaffung gestohlener Wertgegenstände, Angaben bei Vertragsschluss, Vorerkrankungen. Majonica erklärt, was vor Gericht Schwierigkeiten bereiten kann und wie man diesen begegnet. Anschließend beantworten die Experten Fragen der Besucher.

(RP)
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