Mönchengladbach Ratsbeschluss: Standort-Klarheit für die Gesamtschule Stadtmitte

Mönchengladbach · Aufatmen in der Gesamtschule Stadtmitte. Nach dem jüngsten Ratsbeschluss ist das lange Tauziehen um den Standort der Schule beendet. "Die insgesamt bisher vier Jahrgänge der Schule haben in den letzten dreieinhalb Jahren einen regelrechten Wanderzirkus hinter sich gebracht", sagt die kommissarische Schulleiterin Raphaela Hahn.

Nach der Schulgründung im Dezember 2010 begann der Schulbetrieb in der alten Grundschule an der Knopsstraße, "notdürftig saniert und im ersten Jahr immer wieder von Einsturzgefahr bedroht".

Mit den Instrumenten der Streicherklasse auf dem Rücken hätten die ersten Fünftklässler jeden Mittag in die Mensa der Gemeinschaftshauptschule an der unteren Aachener Straße und wieder zurück zu ihrem Unterricht laufen müssen, berichtet Raphaela Hahn

Im zweiten Jahr gab es ein schwieriges Nebeneinander der auslaufenden Hauptschule und der Gesamtschule inmitten einer riesigen Baustelle, hatte sich der Sanierungsbedarf doch von rund 150.000 Euro auf fast 1,5 Millionen Euro erhöht. Nach Lärm, Bauschutt und langwierigen Umbauten kehrte im dritten Jahr kurzzeitig Ruhe ein für die Schüler der Unterstufe.

"Da weder Politik noch Verwaltung sich jedoch in der Lage sahen, für dieses, das inzwischen vierte Schuljahr nach der Gründung, geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, mussten im Sommer 2014 Container auf dem Schulhof errichtet werden. Der Fachraumbedarf ist in keiner Weise gedeckt, die Mensa viel zu klein und die Freizeitbereiche entsprechen lange nicht den Anforderungen einer Gesamtschule", so die kommissarische Schulleiterin.

Umso verständlicher, dass Kollegium und Schüler der Gesamtschule seit der Ratssitzung erleichtert sind. Über zehn Millionen Euro wird die Stadt in den Ausbau der Geschwister-Scholl-Realschule stecken, so dass diese beiden Schulen künftig die Gebäude tauschen können. Nicht einverstanden ist die Gesamtschule Stadtmitte mit dem Zeitpunkt des Umzugs.

Der soll nach dem Beschluss des heutigen Tages erst 2017 vollzogen werden. Das sieht die Schule ganz anders und ist bereit, schon zum Sommer 2015 die Gebäude an der Grenze von Waldhausen und Windberg zu beziehen und damit auch den anstehenden Umbau, Neubau und alle damit verbundenen Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen.

"Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", sagt der didaktische Leiter Christoph Riedl in dieser Frage, und Raphaela Hahn fügt erklärend hinzu: "Wir haben dreieinhalb Jahre alle Schwierigkeiten ohne Murren hingenommen und niemals - trotz aller Probleme, trotz mancher Fehlentscheidung und Verzögerung - weder die Verwaltung noch die Politik mit Füßen getreten. Wir erwarten nun, dass wir keine weitere Interims-Phase mehr durchleiden müssen, sondern dass diese Last nun von der Realschule getragen wird. Es ist doch wohl gleichgültig, wer von uns in den nächsten zwei Jahren in Containern oder Dependancen untergebracht wird. Wir haben unseren Teil dazu schon geleistet."

(gap)
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