Mönchengladbach Regiobahn: Im Juni noch keine Entscheidung im Rat

Mönchengladbach · Es ist unwahrscheinlich, dass bis zur Juni-Ratssitzung am Mittwoch, 17. Juni, eine Entscheidung darüber fällt, ob die Stadt eine Absichtserklärung zur Verlängerung der S 28 vom Kaarster See bis Viersen unterzeichnen wird. Es seien zu viele Fragen nicht geklärt. Eine Beantwortung unter anderem durch den privaten Betreiber der Bahn bis Mitte Juni - vorher tagt zum Thema auch der Bau- und Planungsausschuss - halte er für kaum möglich, sagte OB Hans Wilhelm Reiners (CDU) gestern auf Anfrage: "Ich warne aber davor, die Tür mit lautem Getöse zuzuschlagen. Dann könnte es sein, dass sie klemmt, so dass man sie nicht mehr öffnen kann."

Die Stadt Viersen und weitere Kommunen im Nachbarkreis drängen die Stadt, den Letter of Intent (eine gemeinsame Absichtserklärung zur Verlängerung) zu unterschreiben und den Ausbau mit voranzutreiben. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost stellte der städtische Verkehrsplaner Jörg Clages vor mehr als 50 gegen eine Verlängerung protestierenden Bürgern die Haltung der Verwaltung dar. Ihre Empfehlung ist eindeutig: Gladbach soll der Absichtserklärung nicht beitreten. Dem folgte auch das Gremium: Es fordert den Rat auf, der Verwaltungsmeinung zu folgen.

Clages stellte eine Befragung des Regiobahn-Betreibers vor, deren Ergebnisse kümmerlich waren und nicht für Verlängerung sprachen. Er sprach auch von vielen Fragen, die von der Stadt an den Betreiber gerichtet und die bislang nicht beantwortet wurden. An einigen Stellen war aber auch die Stadtverwaltung selbst nicht gut informiert. Wenn sie beim Vergleich auf den hohen Kostenunterschied für die Neubaustrecken von Kaarst nach Viersen und von Mettmann nach Wuppertal hinweist, muss sie wissen, dass auf dem Abschnitt nach Wuppertal ein Tunnel gebaut wird.

Die Gladbacher Grünen bekräftigten gestern, dass sie einem Ausbau der Strecke von Kaarst nach Viersen zustimmen werden.

(RP)
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