Mönchengladbach Reiners tritt am Montag seinen Dienst an

Mönchengladbach · CDU-Landeschef Armin Laschet kam am Sonntagabend persönlich vorbei, um zum Sieg zu gratulieren. Heute Morgen ging Reiners erst einmal joggen. Erste OB-Termine hat er bereits nächste Woche.

Der Anruf auf dem Handy kam im Minutentakt. Weil er die Nummer nicht kannte, ging der neue Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) am Sonntagabend nicht ans Telefon. Weil der Unbekannte aber nicht locker ließ, nahm Reiners den Anruf schließlich doch entgegen. Am anderen Ende: CDU-Landeschef Armin Laschet. "Ich wollte noch schnell vorbeikommen und persönlich zum Wahlsieg gratulieren", sagte Laschet. Wenig später tauchte er dann im Rheydter Ratskeller auf: Entsprechend groß war das Hallo bei den Gladbacher CDU-Anhängern. Reiners: "Ich habe mich sehr über sein Kommen gefreut. Es gibt ja nicht mehr viele Großstädte, in der die CDU noch den OB stellt."

Ansonsten blieb der neue OB eisern: Irgendwann kurz nach 23 Uhr ging's zurück nach Hause. Dann noch ein kleiner Absacker zum Runterkommen mit Ehefrau Sylvia und einige Gespräche darüber, was jetzt auf die beiden zukommt. Reiners: "Fest steht: An unserem Leben wird sich nicht viel ändern - außer natürlich, dass ich wegen des neuen Amtes jetzt auch andere und mehr Verpflichtungen haben. Danach habe ich ganz hervorragend geschlafen." Gestern Morgen holte Reiners das nach, was er am Sonntag wegen der Terminfülle des Wahltages streichen musste: Er lief seine Joggingstrecke durch den Bunten Garten und über den Hauptfriedhof - "immer mit dem Blick nach oben, weil da in den Bäumen noch zahlreiche lockere Äste sind, die beim Sturm abgebrochen sind." Anschließend ging's ganz normal in die Fraktionsgeschäftsstelle der CDU: Sekretärin Irmgard Klose wartete da bereits mit einem Haufen Glückwünsche und viel Post auf ihn. Reiners: "Die Zahl der Mails und SMS, die ich bekommen habe, kann ich kaum zählen. Ich werde alles beantworten. Manche Mails aber erst abends - tagsüber habe ich dafür keine Zeit."

Inzwischen ist auch klar, wann Reiners seinen OB-Dienst antreten muss. Nämlich tatsächlich am kommenden Montag, 23. Juni. Das Landesbeamtengesetz regelt, dass der Wechsel in der Nacht von Sonntag auf Montag vollzogen werden muss. "Das geschieht ohne Urkunde, ohne Vereidigung. Ich muss halt im Büro sein", sagt der neue OB. Den Weg dahin will er, wie bisher meist auch, zu Fuß oder per Rad zurücklegen: "Wenn ich reine Bürotage habe, sehe ich nicht ein, mich die paar hundert Meter mit dem Dienstwagen abholen zu lassen."

Die bisherige OB-Referentin Annegret Ketzer hat ihn informiert, dass er nächste Woche Termine machen muss, die mit dem Amt des OB verbunden sind. Reiners: "Ich weiß nichts Genaues. Wir treffen uns morgen und sprechen alles durch." Dann wird auch eine Rolle spielen, welche Aufgabe Budes Büroleiterin künftig bekommt. Denn es gibt nur wenige Positionen in einer Verwaltung, bei denen das Vertrauensverhältnis zwischen OB und einem Mitarbeiter besonders groß ist: Die Stelle des persönlichen Referenten gehört dazu. Noch hat sich Reiners keine Gedanken darüber gemacht, wer für ihn da in Frage kommt.

(RP)
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