Mönchengladbach Rheindahlen: Ärger wegen Sperrmülls

Mönchengladbach · Weil die GEM eine Tür und ein Waschbecken eines verstorbenen Nachbarn nicht mitgenommen hatte, musste ein älteres Ehepaar die Gegenstände selbst zerkleinern. Beide ärgern sich über das Verhalten der Stadttochter.

 Nachdem Erwin Poetsch die Abholung von Sperrmüll beantragt hatte, stellte er ihn wie immer auf die Straße. Dass Teile davon nicht abgeholt würden, damit hätte der Rheindahlener nicht gerechnet.

Nachdem Erwin Poetsch die Abholung von Sperrmüll beantragt hatte, stellte er ihn wie immer auf die Straße. Dass Teile davon nicht abgeholt würden, damit hätte der Rheindahlener nicht gerechnet.

Foto: Detlef Ilgner

Das hatten sich Cäcilia Schlaffen und Erwin Poetsch anders vorgestellt. Als sie die Abholung von Sperrmüll beantragten, ahnten sie noch nicht, dass sie auf einer Tür und einem Waschbecken sitzenbleiben würden. Dabei handelte es sich aber nicht um ihren Müll, sondern um den des gestorbenen Nachbarns, dessen Wohnung uns Keller die beiden netterweise ausgeräumt hätten.

"Wir dachten, dass sich das Thema mit der Abholung des Sperrmülls erledigt hätte", sagt Cäcilia Schlaffen. Dem war allerdings nicht so. "Mein Mann hat dann festgestellt, dass die Abfuhr zwar kam, diese jedoch die Türe und das Waschbecken stehengelassen hat", sagt sie. Das Ehepaar hätte sich dann bei der zuständigen Stadttochter GEM über den Grund erkundigt. "Die Mitarbeiterin war äußerst unfreundlich und erklärte uns knapp, dass wir beides zerkleinern und in der Hausmülltonne oder beim Wertstoffhof entsorgen sollten", sagt Schlaffen.

Das Problem: Die beiden sind nicht mehr die Jüngsten, zudem hätten sie kein Auto, erklärt die 64-Jährige. "Wir haben der Dame das gesagt, Verständnis hatte sie aber offenbar nicht. Das hat mich so wütend gemacht, dass ich ihr dann gesagt habe, dass wir die Gegenstände stehenlassen würden", sagte Schlaffen. Es habe dann nicht lange gedauert, bis das Ordnungsamt vor der Tür gestanden habe. "Offenbar hat die GEM die Stadt umgehend informiert, die dann mit Maßnahmen drohte", sagt Cäcilia Schlaffen.

Ihr 68-jähriger Mann habe "des Friedens Willen" dann die Tür mühsam zersägt, das Waschbecken zertrümmert und im Hausmüll entsorgt. Der Umgang von GEM und Stadt empöre das Ehepaar aus Rheindahlen.

Bei der GEM kann man das nur bedingt nachvollziehen. "Bei der Vereinbarung des Termins erfolgt eine detaillierte Abfrage der Dinge, die entsorgt werden sollen", sagt Anne Peters-Dresen, Sprecherin der Stadttochter. Im Gespräch werde dann auch erklärt, was als Sperrmüll gelte und was nicht. Türen und Waschbecken zählen laut GEM nicht dazu. Das Ordnungsamt habe die GEM indes nicht informiert. "Entsprechende Informationen liegen bei uns nicht vor", sagt Peters-Dresen. Auch die Stadt habe keinen Einsatz in ihren Protokollen vermerkt.

Was aber machen, wenn nicht die Möglichkeit besteht, den Müll mit dem Auto zu entsorgen? "Vielleicht gibt es in solchen Fällen die Möglichkeit, sich mit Verwandten oder Nachbarn zusammenzutun und sich so gegenseitig zu unterstützen", sagt Anne Peters-Dresen. Sie gibt zudem den Tipp, sich vor der Terminvereinbarung zu informieren, was überhaupt als Sperrmüll gilt. Informationen dazu gebe es auf der Internetseite der GEM Für das Ehepaar ist der Fall jedenfalls abgeschlossen, ärgern tun sie sich aber dennoch.

(maxk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort