Mönchengladbach Rheindahlener Schützen feiern im Biergarten

Mönchengladbach · Beim Frühschoppen der St. Helena-Bruderschaft wurde der Hauptmann zum Dirigenten. Die Majestät war euphorisch.

Beim Schützenfest darf jeder mitfeiern und alle sind gleich. Das Motto aller Bruderschaften "Bruder sein ist mehr" griff Präses Harald Josephs in seiner Predigt auf. So bedeute der Leitspruch, dass man sich in Krisen unterstützt und Kranke besucht. Bezirksbundesmeister Horst Thoren fügte noch etwas hinzu. Schützenbruder zu sein, bedeute auch, für den anderen einzustehen. In diesen Tagen könnten das zum Beispiel die Flüchtlinge sein. Wer König werden möchte, der solle vorher genau überlegen, ob er dem Amt gewachsen ist und Vorbild sein könne. "In Rheindahlen hat man einen solchen Mann gefunden", sagte Thoren.

Tatsächlich ist Manuel Elsberger eine Majestät, die das Schützenfest im euphorischen Rausch erlebt. "Es ist einfach nur genial", sagt er. Vieles, was an einem Festwochenende auf ihn zukommen könnte, kannte er bereits. "Ich war schon zweimal Jungkönig. Wer weiß, vielleicht werde ich ja in 20 Jahren auch noch ein zweites Mal Altkönig", warf er einen Blick voraus. Bevor es gestern ins Festzelt ging, verlieh Horst Thoren einige Ehrungen. Guido Friedrich, Herbert Fußdell, Reiner Loos, Thomas Goßmann und Marita Röhrhoff freuten sich über das Silberne Verdienstkreuz. Toni Schlößer erhielt das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz.

Nach dem Festhochamt zogen die Schützen zum Festzelt, das am Wochenende der Mittelpunkt Rheindahlens war. An allen Tagen war es brechend voll, was nicht zuletzt am vergrößerten Biergarten lag. Neu angeschaffte Holzmöbel sorgten für eine gemütliche Atmosphäre und manch einer war froh, nicht im warmen Festzelt sitzen zu müssen. Bei der St. Helena Schützenbruderschaft Rheindahlen und Kirchspiel ist es üblich, dass ein Frühschoppen nicht ohne kleine lustige Einlagen auskommt. So dirigierte Hauptmann Gerd Soggeberg den Marsch "Böhmischer Traum" und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. An einem anderen Tisch band sich ein Schützenbruder ein Blaulicht auf den Kopf und im Biergarten zahlte einer 20 Euro Strafe, weil er sein Fahrrad nicht ordentlich geputzt hatte.

Die Stimmung beim Rheindahlener Schützenfest war sehr entspannt. Dabei hatte das Festwochenende am Freitag schon sehr früh angefangen. Kaum war die Sonne aufgegangen, machten sich einige Schützenbrüder auf den Weg in den Wald, um den Maibaum für den König zu schlagen. Von Müdigkeit war aber bei keinem etwas zu spüren.

(RP)
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