Mönchengladbach Rheinlandtaler für Exlibris-Sammler Blum

Mönchengladbach · Sie sind kleiner als eine Viertelbuchseite. Aber sie haben es in sich: Exlibris, diese kleinen Bucheignerzeichen. "Kurios, ungewöhnlich und für viele unbekannt", so nannte Bürgermeister Hans-Wilhelm Reines die Miniaturkostbarkeiten, als er im Rathaus die Gäste begrüßte, die zu Ehren von Gernot Blum gekommen waren. Dem 1939 in Aachen geborenen Psychiater, Neurologen, Psychotherapeuten und Sammler von Exlibris wurde von der stellvertretenden Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, der Rheinlandtaler verliehen.

 OB Hans Wilhelm Reiners, Anne Henk-Hollstein, Gernot Blum mit Ehefrau Christa und Bürgermeister Michael Schroeren bei der Feierstunde.

OB Hans Wilhelm Reiners, Anne Henk-Hollstein, Gernot Blum mit Ehefrau Christa und Bürgermeister Michael Schroeren bei der Feierstunde.

Foto: Detlef Ilgner

Seit 41 Jahren vergibt der Landschaftsverband die Auszeichnung an Menschen, die sich in besonderer Weise um das Rheinland als Kulturregion verdient gemacht haben.

Blum gebührt diese Ehre, hat er, wie Reiners sagte, durch die Schenkung seiner Exlibris "Mönchengladbach zur Exlibris-Hauptstadt" gemacht. 150.000 Exlibris hat Blum in über 40 Jahren gesammelt. Alles begann mit einem Buch, das sein Onkel ihm schenkte, als er 13 war, "Der Philosoph" von Nietzsche. Blum entdeckte ein kleines Bild: das Exlibris mit dem Namen seines Onkels. Das war die Initialzündung zu der drittgrößten Exlibrissammlung der Welt. "Nur das Britische Museum hat mehr", sagt Blum. Er zeichnete als Jugendlicher sein erstes eigenes Exlibris. Da er schon damals wusste, dass er Mediziner werden würde, gab es die Schlange als Symbol darauf und Bücher natürlich.

In seiner Sammlung ist das älteste Exemplar von Lucas Cranach d. Ä. von Jahr 1510, die jüngsten sind computergezeichnet.

Früh begann Gernot Blum zu tauschen, nur so konnte er auf diese unvorstellbare Summe von Exlibrisgrafiken kommen. Vor zwei Jahren hat er seine komplette Sammlung der Stadt Mönchengladbach geschenkt. Die Hälfte der Sammlung ist digitalisiert und kann auf der Homepage der Stadtbibliothek eingesehen werden.

(b-r)
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