Mönchengladbach Rheydter als "Gotteskrieger" verdächtig

Mönchengladbach · Spezialeinsatzkräfte stürmten am Donnerstagmorgen die Wohnung von Mustafa C. in Rheydt. Der 26-Jährige soll sich in Syrien einer terroristischen Vereinigung angeschlossen haben, um sich für den militanten Dschihad ausbilden zu lassen.

Terror-Verdächtiger in Mönchengladbach gefasst
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Terror-Verdächtiger in Mönchengladbach gefasst

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Foto: Polizei

Die Einrichtung eines Salafisten-Zentrums in Eicken konnte verhindert werden, der islamistische Verein "Einladung zum Paradies" ist aufgelöst. Aber Vertreter der radikalen Strömung sind noch in der Stadt. Gestern wurde der zweite Terror-Verdächtige aus Mönchengladbach festgenommen. Nach Mohammad Sobhan A. (37), der zurzeit in Stuttgart vor Gericht steht, weil er die militante Vereinigung "Islamischer Staat Irak und Syrien" (ISIG) unterstützt haben soll, sitzt nun auch Mustafa C. (26) in Untersuchungshaft. Im Haftbefehl, der gestern durch Spezialeinsatzkräfte vollstreckt wurde, wird ihm vorgeworfen, sich an einer ausländischen terroristischen Vereinigung beteiligt und eine staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Die Generalbundesanwaltschaft hält Mustafa C. für dringend verdächtig, eine Kampfausbildung für den militanten Dschihad durchlaufen und anschließend logistische Aufgaben, wie den Transport von Verpflegung an die Frontlinie, übernommen zu haben. Außerdem soll er für die Propaganda innerhalb seiner Kampfgruppe zuständig gewesen sein.

Die Dschihadisten des ISIG setzen mit äußerster Brutalität in den von ihnen kontrollierten Gebieten martialische Strafen durch, für all jene, die nach ihrer Auffassung der Errichtung eines Gottesstaates im Wege stehen. Zahlreiche Gräueltaten wie Autobomben- und Selbstmordanschläge auf zivile Ziele, Massaker an Andersgläubigen, Entführungen und selbst Hinrichtungen von Kindern und Kreuzigungen politischer Opponenten sollen auf das Konto der Gruppierung gehen. Möglicherweise zählt Mustafa C. nun zu den verrohten, weiter radikalisierten Syrien-Rückkehrern, die auch eine Gefahr für Deutschland werden. Konkrete Hinweise auf Anschlagsvorbeitungen gab es laut Generalbundesanwaltschaft bei dem 26-Jährigen allerdings nicht.

Für CDU-Bundestagsabgeordneten Günter Krings zeigt die gestrige Festnahme "die gute Zusammenarbeit unserer Sicherheitsbehörden, die aktuell verstärkt gegen so genannte Rückkehrer aus den Kriegsgebieten vorgehen". Nach den Anschlägen in Paris und Festnahmen in Belgien erreichten auch die deutschen Sicherheitsbehörden derzeit viele Hinweise. "Die Vielzahl der Festnahmen, zum Beispiel in Berlin, Wolfsburg aber auch am Niederrhein in Dinslaken und heute in Mönchengladbach, zeigen, dass wir eine wehrhafte Demokratie sind", so Krings.

(RP)
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