Mönchengladbach Rheydter Kreisbau-Komplex mit VHS, Musikschule und Studenten

Mönchengladbach · Anfang 2016 will die Kreisbau mit dem 8,5 Millionen Euro teuren Gebäude beginnen. Die Stadt spart und überweist ihre Miete ab 2018 an eine Tochter.

Der Bezirksvertretung Süd sieht die Vorlage bei ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch. Am Ende des Gremienzuges muss der Rat den Umzug absegnen. Aber alles deutet darauf hin, dass VHS und Musikschule ihren jetzigen Standort in Rheydt an der Mühlenstraße verlassen und in den 8,5 Millionen Euro teuren Komplex der Kreisbau an der Friedrich-Ebert-Straße umziehen werden. Es wäre auch eigenartig, würden Mönchengladbachs Politiker nicht ihr "Okay" geben. Denn die Stadt spart nicht nur jährlich rund 18 000 Euro Miete ein, sondern überweist die fällige Warmmiete von 60 000 Euro im Jahr dann künftig an eine städtische Tochter.

Bis das so weit ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Die Kreisbau geht davon aus, dass sie Anfang 2016 mit dem Bau beginnen und ihn bis Ende 2017 abschließen kann. Bis Dezember 2015 soll Baurecht geschaffen sein. Wenn VHS und Musikschule in den Bau einziehen, hat das eine positive Wirkung auf den Tellmann-Platz. Denn er liegt in unmittelbarer Nähe: Die Besucher der städtischen Einrichtungen werden alleine durch ihre Gegenwart für soziale Kontrolle sorgen.

Das Bauprojekt auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück wird nicht vorrangig Standort für VHS und Musikschule. Die Kreisbau will hier bis zu 120 Wohnungen einrichten, die von Studenten belegt werden. "Das Studentenwerk Düsseldorf hat weiterhin Interesse, die Wohnungen zu übernehmen und zu vermieten. Aber wenn das nicht klappen sollte, wäre auch die Kreisbau in der Lage, diesen Part zu übernehmen", sagt Kreisbau-Vorstand Hans-Jürgen Meisen. In jüngster Zeit hat es zwei Workshops mit dem Münchener Büro "Auernhammer Wohlrab Architektur" gegeben, die den Architektenwettbewerb für den Komplex auf der Brachfläche an der Friedrich-Ebert-Straße gewonnen hat. Dass die Stadt vermutlich mit zwei Einrichtungen in das Haus ziehen wird, freut Meisen: "Das wertet den Komplex weiter auf."

Integriert werden neben Geschäftslokalen im Erdgeschoss auch Ateliers und eine Fahrradstation. Die Kreisbau will zügig mit dem Vorhaben beginnen, so bald der Bebauungsplan durch ist und Baurecht besteht. Die Münchener Preisträger planen unterschiedlich hohe Gebäudeteile, Dachterrassen und Gemeinschaftsräume. Der Innenhof soll nicht nur für Bewohner nutzbar sein. Das Land NRW fördert das Vorhaben, weil hier experimenteller Wohnungsbau ausprobiert wird: Denn die Apartments können rasch verändert werden. Sinkt irgendwann die Nachfrage bei Studentenwohnungen, können gezielt Single-Wohnungen angeboten werden.

(RP)
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