Mönchengladbach Richtfest für "Ort der Gemeinschaft"

Mönchengladbach · Über dem Rohbau an der Wilhelm-Strauß-Straße schwebt der Richtkranz. Nach knapp sechsmonatiger Bauzeit ist der Rohbau des neuen Gemeindehauses der evangelischen Kirchengemeinde in Rheydt fertig.

 Der Rohbau der evangelischen Gemeinde in Rheydt feiert Richtfest.

Der Rohbau der evangelischen Gemeinde in Rheydt feiert Richtfest.

Foto: Reichartz

Rund 1500 Quadratmeter werden ab Herbst 2016 zur Verfügung stehen für Gemeindearbeit, Veranstaltungen, Chorproben und Gruppentreffen. Ein Ort der Gemeinschaft solle es werden, sagt Pfarrer Stephan Dedring, offen und voller Leben.

Für Offenheit und Transparenz sorgt auch die Architektur. Das Foyer wird von zwei Seiten durch eine Glasfassade begrenzt. Auch der anschließende geräumige Saal ist mit einer langen Fensterfront ausgestattet. Einladend wirke das, sagt Architekt Boris Felsecker. Es unterstreiche die Präsenz der evangelischen Gemeinde in der Stadt. Im Erdgeschoss ergänzt eine Küche das Raumangebot, so dass die Gemeinde für alle Arten von Veranstaltungen gerüstet ist. In den beiden oberen Stockwerken sind Besprechungsräume und Büros, und auch für die Wohnung des Küsters ist Platz. "Aus den Fenstern der oberen Stockwerke sieht man die Hauptkirche", sagt Felsecker. "Diese Blickbeziehung war der Gemeinde sehr wichtig."

Tatsächlich entsteht durch den Neubau des Gemeindehauses auf gemeindeeigenem Grundstück so etwas wie ein evangelisches Zentrum: In unmittelbarer Nähe sind die Jugendkirche und der Kindergarten untergebracht, am anderen Ende des Geländes befindet sich das alte Gemeindeamt. Durch eine entsprechende Gartengestaltung soll alles zu einer Einheit werden. 3,1 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde den Bau kosten. Viel Geld in Zeiten knapper Kassen und zurückgehender Mitgliederzahlen. "Für mich ist es ein Wunder, dass dieser Bau entsteht", sagt Pfarrer Dedring. "Es ist gut, dass wir hier konstruktiv umgestalten und ein Zeichen setzen." Das Haus wird zu Ehren des Rheydter Gründers der Blindenmission Ernst-Christoffel-Haus heißen. So hieß bereits ein anderes Gemeindehaus, das aber aufgegeben und verkauft wurde. "Mit der Namensgebung soll deutlich werden, dass alle, die im alten Christoffel-Haus aktiv waren, auch hier eine Heimat finden", sagt Hanna Masuhr vom Presbyterium der Gemeinde.

Die Rheydter Protestanten wollen in Zukunft ihre Aktivitäten verstärkt im Stadtzentrum konzentrieren. Das freut Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, der in Anlehnung an das neue NEW-Gebäude auf dem Hochschulgelände von einem "evangelischen Blauhaus" spricht. Denn natürlich wurde auch auf Energieeffizienz geachtet.

(arie)
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