Streit um Namensrechte "Rock am Ring" darf in Mönchengladbach steigen

Mönchengladbach · Das "Rock am Ring"-Festival von Konzertveranstalter Marek Lieberberg darf seinen Namen nun doch behalten. Das Oberlandesgericht Koblenz hob am Freitag eine einstweilige Verfügung für die Namensrechte auf. In Kürze soll der neue Standort, mit hoher Wahrscheinlichkeit Mönchengladbach, bekanntgegeben werden.

Lieberberg hat den Rechtsstreit um den Namen "Rock am Ring" gewonnen. Er reagierte erleichtert.

Lieberberg hat den Rechtsstreit um den Namen "Rock am Ring" gewonnen. Er reagierte erleichtert.

Foto: Jörg Knappe

Das Gericht stützte sich insbesondere auf die Aussagen zweier Geschäftspartner, die versicherten, Name und Idee von "Rock am Ring" stammten von Lieberberg. Dabei handelt es sich um den Ex-Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Friedhelm Demandt, und den Konzertveranstalter Matthias Hoffmann. Eine E-Mail von Lieberbergs damaligem Partner, dem Musikveranstalter Marcel Avram, bestätigte die Aussagen Hoffmanns und Demandts. Diese Erkenntnisse lagen beim Prozesstermin im Juni noch nicht vor.

Das Gericht deutete zuvor bereits an, dass es wegen neuer Erkenntnisse eine einstweilige Verfügung aufheben könnte. Das Landgericht Koblenz hatte im Juni entschieden, dass Lieberberg nicht ohne Zustimmung des bisherigen Geschäftspartners Nürburgring GmbH ein Festival mit diesem Namen organisieren oder bewerben darf. Denn die Rechte am Werktitel gehörten beiden Seiten. Dagegen hatte der Konzertveranstalter Berufung eingelegt und am Freitag Recht bekommen.

Die Nürburgring GmbH will die schriftliche Begründung des Gerichts abwarten und dann prüfen, ob sie Klage in einem Hauptverfahren einreichen wird. Außerdem lägen die Merchandising-Rechte etwa für T-Shirts beim neuen Ring-Eigner. "Diese Rechte wird er Herrn Lieberberg definitiv nicht verkaufen", sagte der Sprecher der Ring-Sanierer, Pietro Nuvoloni. Der Anwalt von Lieberberg, Søren Pietzcker von der Kanzlei Heuking Kühn, zeigte sich mit Blick auf das Urteil vom Freitag zuversichtlich für den Fall einer Klage in einem möglichen Hauptverfahren.

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Mit dem neuen Eigner des Nürburgrings, dem Autozulieferer Capricorn, hatte Lieberberg sich nicht auf eine Fortsetzung des Traditionsfestivals einigen können.

Standort steht Mitte September fest

Lieberberg reagierte erleichtert. "Ich empfinde es als ein Stück Gerechtigkeit, das von mir erfundene Festival nunmehr unter seinem Namen an einem neuen Schauplatz weiterzuführen. Damit ist der Versuch einer Geschichtsklitterung zurückgewiesen worden", erklärte der Frankfurter Veranstalter in einer Stellungnahme zur Aufhebung der einstweiligen Verfügung.

Der Standort für "Rock am Ring" im nächsten Jahr soll bis Mitte September feststehen. Bis dahin werde sich entscheiden, ob das Festival nach Mönchengladbach oder Mendig (Rheinland-Pfalz) gehe, sagte eine Sprecherin von Lieberberg am Freitag. Bisher favorisiert der Konzertveranstalter klar Mönchengladbach. "Wir sind wild entschlossen, das Festival in Mönchengladbach zu realisieren", hatte Lieberberg zuvor angekündigt. Das Rockfest ist für den 5. bis 7. Juni 2015 geplant.

(met/ dpa)
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