Rock am Ring Namensstreit um "Rock am Ring" landet vor Gericht

Mönchengladbach/Koblenz · Der Eigentümer des Nürburgrings geht juristisch gegen Veranstalter Marek Lieberberg vor. Dieser dürfe den Namen "Rock am Ring" nicht für das mögliche neue Festival in Mönchengladbach verwenden. Dort denkt man bereits über Alternativen nach.

 Marek Lieberberg will das Festival, dass er im Juni 2015 in Mönchengladbach ausrichten will, "Rock am Ring" nennen. Die Nürburgring GmbH zog deswegen vor Gericht.

Marek Lieberberg will das Festival, dass er im Juni 2015 in Mönchengladbach ausrichten will, "Rock am Ring" nennen. Die Nürburgring GmbH zog deswegen vor Gericht.

Foto: dpa, tfr sab rho

Bei der öffentlichen Podiumsdiskussion am Dienstag in Mönchengladbach hatte Konzertveranstalter Marek Lieberberg offen gelassen, ob der Name "Rock am Ring" auch nach dem geplanten Umzug nach Mönchengladbach beibehalten wird. Nun ist auch klar, warum: Um das traditionsreiche Musikfestival Rock am Ring ist ein Namensstreit entbrannt. Die Nürburgring GmbH gab am Donnerstag bekannt, dass sie verhindern will, dass der Veranstalter Marek Lieberberg ohne ihre Zustimmung an einem anderen Ort ein Festival mit demselben Namen ausrichten kann.

Steht der neue Name schon fest?

Lieberberg hatte Rock am Ring in diesem Jahr zum letzten Mal in der Eifel ausgetragen, weil er und der neue Nürburgring-Eigentümer Capricorn sich nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen konnten. Capricorn hatte eine Erhöhung der Gewinnbeteiligung von 35 auf 45 Prozent gefordert, Lieberberg hatte dies abgelehnt - und den Abschied aus der Eifel bekannt gegeben. Stattdessen plant der Veranstalter ein neues Festival auf dem ehemaligen Militärgelände JHQ in Mönchengladbach - das möglicherweise jedoch nicht mehr "Rock am Ring" heißen wird. Lieberberg hatte zwar zuletzt betont, dass die Marke nicht an den Nürburgring gebunden sei und bestehen bleiben würde. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte er jedoch zuletzt vom "Rock im JHQ" gesprochen. Ob dies der neue Name für das Festival sein könnte, ist allerdings noch unklar. Bei der Posiumsdiskussion in Mönchengladbach hatte Lieberberg gesagt, dass der Umzug auch die Möglichkeit für einen Neuanfang sei.

Strittige Fragen soll nun das Gericht klären

Gegenüber der "Rhein-Zeitung" hatte Lieberberg davon gesprochen, dass die neuen Eigentümer des Nürburg-Rings ihn mit allen möglichen Tricks daran hindern wollen, das Festival an einem neuen Ort aufzuziehen. Das werde jedoch nicht gelingen. "Über die strittigen Fragen wird nunmehr ein unabhängiges Gericht entscheiden", sagt Marek Lieberberg in einer ersten Erklärung.

Das Landgericht Koblenz bestätigte am Donnerstag, dass von seiten der Nürburgring GmbH der Antrag auf eine einstweilige Verfügung eingegangen sei - und auch eine sogenannte Schutzschrift von Lieberberg. Damit vermeidet Lieberberg nach Angaben eines Gerichtssprechers, dass es in dem Namensstreit zu einer Entscheidung kommen kann, ohne dass er vor Gericht gehört worden ist. Für den 23. Juni hat das Gericht nun eine mündliche Verhandlung angesetzt. Ob es dann schon zu einer Entscheidung kommen wird, ist noch unklar.

Am Nürburgring wird vom 5. bis 7. Juni 2015 ein von der Deutschen Entertainment AG (Deag) veranstaltetes neues Festival namens "Grüne Hölle - Rockfestival am Nürburgring" stattfinden. Lieberberg liebäugelt mit einem gleichzeitigen Festival in Mönchengladbach. Eine Entscheidung darüber soll bereits bis Ende Juli fallen.

Fans schlagen bereits neue Namen vor

Ob der Name dann "Rock am Ring" oder anders lauten wird, ist für viele Fans nebensächlich. Sie schlagen bei Facebook bereits Alternativen vor: Neben "Rock im JHQ" werden auch Namen wie "Headquarter of Rock" oder "Rock am Borussiapark".

(frin)
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