Deutschland Rockergewalt in Deutschland - eine Chronik
Der "Rocker-Krieg" zwischen den rivalisierenden "Bandidos" und den "Hells Angels" führt auch in Deutschland immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Mittlerweile ist eine dritte Gruppierung dazugestoßen: die Satudarah. Wir haben eine Chronik der schwersten Zusammenstöße der Banden zusammengestellt.
Der "Rocker-Krieg" zwischen den rivalisierenden "Bandidos" und den "Hells Angels" führt auch in Deutschland immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Wir haben eine Chronik der schwersten Zusammenstöße der Banden zusammengestellt.
Nach vorangegangenen Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Bandidos in Bremen kam es am 23. Mai 2007 in Ibbenbüren (Münsterland) zur Ermordung des 47-jährigen Hells-Angels-Mitglieds Robert König.
Der Prozess gegen zwei tatverdächtige Bandidos-Mitglieder wurde am 17. Dezember 2007 am Landgericht Münster eröffnet. Die Anklage lautete auf gemeinschaftlichen Mord. Rund um den Prozessauftakt kam es in Münster zu einer Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern beider Clubs, bei denen ein Mitglied der Bandidos verletzt wurde. Am 10. Juni 2008 wurden die beiden Angeklagten der Bandidos jeweils zu lebenslanger Haft verurteilt.
In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November 2009 kam es in Duisburg zu einer Auseinandersetzung zwischen den Mitgliedern der verfeindeten Gruppen. Das Klubhaus der Bandidos in Duisburg wurde gestürmt und von außen beschädigt, in Solingen wurden Schüsse auf den Wohnsitz von einigen Mitgliedern des Charter Midland abgegeben, eine Handgranate wurde gegen das Gebäude geschleudert.
Bei einer Hausdurchsuchung am 17. März 2010 wurde ein rheinland-pfälzischer SEK-Beamter von einem Mitglied der Hells Angels durch eine geschlossene Wohnungstür angeschossen. Der Beamte erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen
Vor dem Landgericht Kaiserslautern wurden am 4. Mai 2010 zwei Mitglieder der Hells Angels zu Haftstrafen von siebeneinhalb Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge bzw. zu vier Jahren wegen Beihilfe dazu verurteilt. Im Verfahren ging es um die Tötung des Präsidenten des Chapters Donnersberg des Outlaws MC im Juni 2009 , welcher durch mehrere Messerstiche zu Tode kam.
Am 26. Mai 2010 schlossen Bandidos und Hells Angels Frieden. Der jahrelange Konflikt der beiden Motorrad-Clubs wurde damit für beendet erklärt. Die Einigung soll Einflussgebiete der beiden Clubs abgrenzen. Diese vereinbarten, nicht in die Städte der Konkurrenz einzudringen, keine Mitglieder des anderen Clubs aufzunehmen und ein Jahr lang keine neuen Club-Ableger zu gründen. Schauplatz war die hannoversche Anwaltskanzlei Götz von Fromberg. Der Jurist ist in Hannover kein Unbekannter. Nicht nur, weil seine Kanzlei durch eine Bürogemeinschaft mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder verbunden ist.
Am 16. Mai 2011 wurde der ehemalige Präsident des Berliner Hells Angels Charters „Nomads“, Holger „Hokko“ Bossen, auf seinem Grundstück in Altlandsberg bei Berlin von Unbekannten überfallen und mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt
22. Januar 2012
In der Mönchengladbacher Altstadt ist es in der Nacht zum Sonntag zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Bandidos und Hells Angels gekommen. Ein Bandenmitglied schwebt nach einem Messerstich noch in Lebensgefahr, drei weitere Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht.
8. August 2012
In Duisburg stieg ein Mann aus seinem Auto aus und feuerte mit einer Schusswaffe auf einen vor ihm stehenden Wagen. Verletzt wurde niemand. Weder Täter noch Opfer meldeten sich bei der Polizei, klar war nur, dass sie aus dem Rockermilieu stammen.
Am 24. August 2012 explodiert ein Sprengsatz in einem Wettbüro in Duisburg, es ist der Abend vor der Eröffnung des Ladens. Dessen Besitzer soll den Hells Angels nahestehen.
Am 13. Februar 2013 eskaliert die Situation aus heiteren Himmel: Mitglieder der Satudarah, die den Bandidos nahestehen, hatten anlässlich einer Feier einige Hells Angels in der Nähe ihres Clubhauses ausgemacht, die sich in einer Spielhalle aufhielten. Bewaffnet mit Reizgas, Baseballschlägern, Messern und Schneeschiebern gingen die Männer in und vor der Spielhalle aufeinander los. Die Polizei, die aufgrund der Feier ohnehin Präsenz zeigte, trennte die Streithähne, unter denen es keine Verletzten gab.
Nach mehreren versuchten Anschlägen auf Lokalitäten der verschiedenen Rockergruppierungen versuchte die Polizei mit erhöhter Präsenz die Gewalt einzudämmen. Ab dem 18. Februar 2013 führten sie großangelegte Kontrollen in diversen Gebieten statt.
Auch Klubabende im Rocker-Milieu wurden kontrolliert. In Duisburg-Rheinhausen wurde am 22. Februar 2013 eine Party der Satudarah mit der Bereitschaftspolizei überwacht.
Am 24. Februar 2013 kam es dann fast zu einem weiteren Todesfall: Ein Duisburger Hells Angel wurde in Oberhausen niedergeschossen. Mit den Schussverletzungen fuhr er in ein Krankenhaus in Duisburg – er überlebte.
15. März 2013: In Oberhausen kommt es zu einer brutalen Schlägerei zwischen fünf ehemaligen Hells-Angel-Mitgliedern und zwei Männern – einer davon gehört der Rockergruppierung Satudarah an. Er drohte auf einem Auge zu erblinden.
1. September 2013: 100 Bandidos randalieren im Duisburger Rotlichtviertel. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Eine Person wird verletzt.
Bei einem Streit in einem Krefelder Clubheim der Hells Angels an 13. September 2013 wird einem 41-Jährigen ins Bein geschossen. Das Opfer schweigt zu der Tat.
In Oberhausen am 10. November 2013 Schüsse an einer Ampel. Das Opfer, ein 25-jähriges Bandidos-Mitglied, wird lebensgefährlich verletzt. Er konnte sich jedoch noch zu einer nahe gelegenen Ampel retten. Die Oberhausener Polizei verstärkt danach ihre Präsenz im Stadtgebiet.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Rockerkrieg
Duisburg-Mündelheim, 4. Februar 2014: Ein Angler findet am Rheinufer einen abgetrennten Arm, der komplett tätowiert ist. Ermittlungen ergeben, dass er zu dem Rocker Kai M. aus Duisburg gehört. Der Arm wurde nach dem Tod des Mannes abgetrennt, die Tätowierungen identifizieren ihn als Mitglied der Hells Angels. Weitere Leichenteile findet die Polizei zunächst nicht.