Mönchengladbach Roermonder Höfe nun ohne Tiefgarage

Mönchengladbach · Wegen des Grundwasserpegels muss das geplante City-Wohnquartier ohne durchgehende Tiefgarage auskommen. In den neuen Plänen wird größtenteils oberirdisch geparkt, fällt etwas Bürofläche weg - und profitiert der Grünzug.

Zwischenzeitlich war das erste große Vorzeigeprojekt des Masterplans sogar einmal klinisch tot. Nämlich dann, als der niederländische Investor Piet van Pol durchscheinen ließ, dass er das Projekt Roermonder Höfe auf der heutigen Bleichwiese unter diesen Voraussetzungen nicht weiter verfolgen werde. "Diese Voraussetzungen", das bedeutet zum einen die Entscheidung des Bauausschusses, die Geschosshöhe zur Fliethstraße und zur Straße Am Kämpchen zu verringern. Und zum anderen die Kostenentwicklung der geplanten zweigeschossigen Tiefgarage. Denn die hätte aufgrund des Grundwasserpegels in dem Areal den Einbau einer wasserundurchlässigen Bodenwanne erfordert, was die Kosten pro Stellplatz derart hochgejagt hätte, dass van Pol die Wirtschaftlichkeit gefährdet sah.

Doch nun gibt es eine neue Idee - die jedoch bringt hinsichtlich der Architektur des Gesamtprojekts Änderungen mit sich. Auch wenn Details erst bekanntgegeben werden, sobald die notwendigen Gespräche mit der Politik geführt worden sind, steht bereits fest: In den neuen Plänen wird der Parkraum zweigeteilt sein, damit die benötigte Zahl an Stellplätzen erreicht werden kann. "Eine durchgehende Tiefgaragen-Bebauung ist aufgrund der extrem schwierigen Bodenverhältnisse nicht möglich", sagt Architekt Dr. Burkhard Schrammen. Das hätte die Bodenbegutachtung ergeben, die drei Monate in Anspruch nahm. Nach RP-Informationen wird die Garage zur Lüpertzender Straße hin nun deutlich kleiner und ragt weniger tief ins Erdreich hinein als ursprünglich geplant. Zur Fliethstraße hin wiederum soll ein größeres Parkhaus entstehen, das teils in den Boden eingelassen wird und in gleichem Maße nach oben ragt. Der Eindruck einer Hochgarage und somit einer durchgehenden, massiven Front werde deswegen nicht entstehen, sagt Schrammen.

Eine Folge der geplanten Änderungen: Die vorgesehene Bürofläche im Riegel zur Fliethstraße wird kleiner. Eine andere, und die sehen sowohl Schrammen als auch die Stadtverwaltung durchaus positiv: Die Tatsache, dass der geplante Grünzug nun nicht durch eine Tiefgarage unterkellert ist, bietet für die Bepflanzung ganz andere Möglichkeiten. "Das kommt den Ideen des Masterplans deutlich entgegen", heißt es vonseiten der Stadt. Nicht zuletzt deswegen, weil der Grünzug auch dazu dienen soll, das Grün des Abteibergs bis zur Fliethstraße zu verlängern. Dennoch sei es nun durchaus eine architektonische Herausforderung, auf die neuen Gegebenheiten zu reagieren.

Damit ist das Büro Schrammen aber offensichtlich weit gediehen. "Wir sind derzeit dabei, die Visualisierungen zu aktualisieren, wollen aber wie gesagt zuerst die Politik damit befassen", sagt Schrammen. Die neuen Pläne wolle man bis 5. September in trockenen Tüchern haben und dann zügig in den Ratszug einbringen. So könnte die Offenlage des Planpakets eventuell noch im laufenden Jahr erfolgen. Und die vom Bauausschuss reduzierten Geschosshöhen? Hier dürfte es wohl auf einen Kompromiss hinauslaufen. Und damit wäre das zeitlich bereits verzögerte Projekt auf der Fläche des ehemaligen Zentralbads endlich kurz vor der Umsetzung. Geplant sind insgesamt rund 160 Wohnungen, nun weniger als 10 000 Quadratmeter Bürofläche, Gastronomie, Gesundheitszentrum und ein kleiner Kindergarten.

(RP)
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