Mönchengladbach Roller-Raser ignoriert Polizei und beschuldigt Bruder

Mönchengladbach · Ein Mönchengladbacher steht vor Gericht, weil er zu schnell und mit abgelaufener TÜV-Plakette durch die Stadt fuhr.

 Ein 35 Jahre alter Gladbacher musste sich gestern vor Gericht verantworten, weil er an einer Polizeikontrolle vorbeiraste. Jetzt beschuldigt er seinen Bruder.

Ein 35 Jahre alter Gladbacher musste sich gestern vor Gericht verantworten, weil er an einer Polizeikontrolle vorbeiraste. Jetzt beschuldigt er seinen Bruder.

Foto: Ilgner, Detlef (ilg)

Der 35-Jährige, der sich gestern wegen einer Ordnungswidrigkeit vor einem Mönchengladbacher Richter verantworten musste, wiederholte immer wieder stur: "Das war ich nicht. Ich bin nicht gefahren. Das könnte auch mein Bruder gewesen sein. Der hat auch so einen roten Roller wie ich". Aber die beiden Polizeibeamten, die überzeugt waren, ihm am 16. April bei einer Polizeikontrolle begegnet zu sein, beschuldigten den 35-Jährigen.

Ein Polizeibeamter trat an der Lüpertzender Straße auf die Mitte der Fahrbahn und hob den Arm. Der Rollerfahrer war zu schnell und fuhr offensichtlich mit abgelaufener TÜV-Plakette. Er sollte anhalten. "Zuerst fuhr der Mann auf mich zu, dann fuhr er an mir vorbei. Er hielt nicht an und bog nach rechts ab", so der Polizeibeamte. Der 45-jährige Kollege bestätigte dessen Aussage und erinnerte sich: "Mein Kollege musste damals ausweichen. Und der Rollerfahrer kann ihn auch nicht übersehen haben".

Doch damit war die Geschichte nicht zu Ende. Genau eine Woche später waren die Beamten wieder im Einsatz - auf der Jagd nach Verkehrs- und Temposündern. Staunend erinnerte sich der Polizeibeamte gestern in seiner Zeugenaussage: "Es war Zufall, dass ich den Roller, das Kennzeichen und auch den Fahrer erkannte". Der Fahrer habe kein Wort gesagt. "Aber der trug diesen offenen Helm. Da konnte ich sein Gesicht erkennen", versicherte der Zeuge gestern im Gerichtssaal. Der Roller sei rot, sauber und neuwertig gewesen, so der Zeuge gestern. Der Rollerfahrer ließ sich von den Zeugenaussagen der beiden Polizisten offenbar nicht beeindrucken. Einen solchen Helm, wie ihn der der Mann beschrieben habe, besitze er überhaupt nicht. "Ich habe nur zwei komplett geschlossene Helme. Und welche Helme mein Bruder besitzt, das weiß ich nicht", behauptete der 35-Jährige ungerührt.

Der Mönchengladbacher war auch am Ende der Verhandlung nicht bereit, sich als Verkehrssünder zu erkennen zu geben. Er behauptete erneut: "Ich war es nicht. Ich bin nicht gefahren". Schließlich beschloss der Richter, den Rollerfahrer erneut zu einem Termin zu laden. Dann werden auch die Polizeibeamten zusammen mit dem Bruder als Zeugen im Gerichtssaal aussagen müssen.

(RP)
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