Mönchengladbach Rührige Geigerin mit hilfsbereiten Kollegen
Mönchengladbach · Mehr als 3000 Euro für notleidende Menschen in der Ukraine erbrachte ein Benefizkonzert mit Mitgliedern der Niederrheinischen Sinfoniker. Die Initiatorin, Tanja Cherepashchuk, spielt mit bei den Violinen im Orchester.
2430 Euro und ein ganzes Auto voller Hilfsgüter - das ist die Bilanz eines kurzfristig arrangierten Benefizkonzerts für die notleidende ukrainische Bevölkerung, das in der evangelischen Hauptkirche am Rheydter Markt stattfand. Trotz der begonnenen Herbstferien und der symbolträchtigen Uhrzeit - 12 Uhr mittags - war die Kirche gut besucht.
"Die gesamte Summe, an der sich auch die Organisation "Kinder in Not" maßgeblich beteiligt hat, ist schon in der Ukraine angekommen, wir konnten das Geld noch am Sonntag durch den Zoll bringen. Inzwischen wird es an ausgesuchte, besonders hart getroffene Witwen gefallener ukrainischer Soldaten mit kleinen Kindern ausgezahlt", berichtet Tanja Cherepashchuk.
Sie stammt aus dem kriegsgeschüttelten Land und ist seit 2010 Geigerin bei den Niederrheinischen Sinfonikern. "Meine Kollegen haben ebenfalls Geld gesammelt - 625 Euro -, die konnten wir auch noch mitschicken", erklärt die Violinistin dankbar. Die gesamte Organisation, auch bei den Sachspenden, wird über die Initiative "EuroMaidan NRW" abgewickelt.
Für das abwechslungsreiche, fast zweistündige Benefizkonzert hatten sich zahlreiche Orchesterkollegen der rührigen Violinistin zur Verfügung gestellt. Birgitta Küsters, Wiltrud Last und Elke Höppner spielten einen Satz aus Beethovens Streichtrio G-Dur; bei Bernsteins "Sonata" gesellte sich zum Streichtrio mit Tanja Cherepashchuk, Natascha Krumik und Lorena Nitsch der Klarinettist Reinhard Groll hinzu, der auch Solist in Max Regers Klarinettenquintett war (mit den Geigern Fabian Kircher und Dilyana Slavova, Martin Börner (Viola) und Silke Frantz (Cello).
Die Pikkoloflötistin Renate Schlaud-Groll und der Schlagzeuger Dominik Lang brillierten mit "Concertino Indio" von Alice Gomez. Von Franz Schubert erklang "Der Hirt auf dem Felsen", interpretiert von der Sopranistin Amelie Müller, dem Klarinettisten Georg Paltz und Jan-Paul Reinke am Flügel. Das Vitus-Quartett (Chisato Yamamoto - Johanna Brinkmann - Richard Weitz - Raffaele Franchini) fesselte mit dem zweiten Satz aus dem Streichquartett "Der Tod und das Mädchen", ebenfalls von Schubert.
Tina Krumik (12), Jungstudentin an der Folkwang-Hochschule Essen, stellte sich mit der ausgezeichnet interpretierten "Meditation" für Violine von Tschaikowsky (am Flügel: Yorgos Ziavras) ebenfalls in den Dienst der guten Sache. Mit einer schwungvollen Melodie aus dem Film "The High Pass" beendeten Cherepashchuk, Natascha Krumik und Yorgos das mit viel Beifall und Anerkennung honorierte Konzert.
Die Aktionen von "EuroMaidan NRW" gehen weiter, und wer sich mit Sach- oder Geldspenden an dieser wirklich transparenten Hilfsaktion beteiligen möchte, kann bei Tanja Cherepashchuk (Telefon 02166 5557996 - mit Anrufbeantworter) Näheres erfahren.
