Mönchengladbach RY: Spannung bis zur letzten Minute

Mönchengladbach · Ob die Rheydter ihr altes RY-Kennzeichen wieder bekommen, ist weiter völlig offen. Die CDU hat gestern Abend in ihrer Fraktionssitzung beschlossen, sich am Donnerstag im Rat geschlossen gegen die Wiedereinführung des RY auszusprechen.

 Dieses Rheydter Nummernschild ziert seit vielen Jahren den Bullischrank von Harald von Gehlen. Er sammelt Kennzeichen, das Rheydter stammt von einem Simca 1100, den seine Mutter 1973 gefahren hat.

Dieses Rheydter Nummernschild ziert seit vielen Jahren den Bullischrank von Harald von Gehlen. Er sammelt Kennzeichen, das Rheydter stammt von einem Simca 1100, den seine Mutter 1973 gefahren hat.

Foto: von Gehlen

Das kleinteilige Stadtteildenken passe nicht zu der Strategie, Mönchengladbach als Ganzes weiter nach vorne zu bringen. Das sahen auch die CDU-Ratsvertreter aus Rheydt so. Deshalb wird die CDU die Abstimmung auch nicht frei geben, was sich der Fraktionsvorsitzende Hans Peter Schlegelmilch durchaus hätte vorstellen können. Die Linke hat sich auch gestern noch nicht endgültig festgelegt, wie sie im Rat abstimmen wird. Torben Schultz sagte dazu gestern angesichts einer langen Tagesordnung mit Themen, die den Linken wichtig sind: "RY? Das geht mir voll am Auspuff vorbei." Will heißen: Es gibt vor der Sitzung am Donnerstag Wichtigeres zu klären. Aus der ursprünglichen Ablehnung sei aber inzwischen "eher eine Zustimmung" geworden. Die Kreispartei ist wohl überzeugter als die Fraktion.

Sollten die Linken zustimmen, wären vorerst 32 Stimmen für RY sicher. 35 sind nötig. Das Zünglein an der Waage könnten die Parteilosen Klaus Oberem (früher FWG), Hans Werner Schoutz (früher AfD) sowie Manfred Frentzen (NPD) sein. Dominik Roeseler (früher Pro NRW) kommt fast nie zu den Ratssitzungen.

Zudem ist nicht auszuschließen, dass in geheimer Abstimmung nicht doch einer der vermeintlichen Gegner des RY-Kennzeichens umschwenkt. Wer bei der Entscheidung im Rheydter Ratssaal live dabei sein will, sollte um 15 Uhr dort sein. Denn die Kennzeichen-Frage ist nicht mehr, wie ursprünglich angedacht, Punkt 30 auf der Tagesordnung, sondern wird gleich zu Beginn behandelt.

(RP)
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