Mönchengladbach Salafisten: Anzeichen für weitere Radikalisierung

Mönchengladbach · Die Hauptakteure des salafistischen Vereins "Einladung zum Paradies" (EZP) sind auch nach dessen Auflösung nach wie vor aktiv. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht des Landes NRW hervor, den Innenminister Ralf Jäger gestern in Düsseldorf vorstellte.

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Foto: afp, FETHI BELAID

Außerdem haben die Verfassungsschützer besorgniserregende Anzeichen für eine weitere Radikalisierung innerhalb der Szene entdeckt. "So scheint der vorläufige Wegfall von ,Einladung zum Paradies' zu einer Umorientierung einiger Personen aus der Szene hin zu Propagandisten zu führen, die sich eher dam ,jihadistischen Salafismus' orientieren und sehr offen und unmissverständlich Gewalt im Namen des Islam gutheißen", heißt es in dem aktuellen Bericht. Fünf Prozent der landesweit 500 Salafisten seien dem Bereich des "jihadistischen Salafismus" zuzuordnen. Eine Beobachtung und Aufklärung gerade dieser Szene sei eine vordringliche Aufgabe des Verfassungsschutzes und der Sicherheitsbehörden generell.

Der Verein Einladung zum Paradies mit Sitz in Mönchengladbach hatte am 31. Juli seine Selbstauflösung beschlossen. Nach Ansicht der Verfassungsschützer waren hierfür der öffentliche Druck und die unklaren Aussichten für den Verein in seinen bis dahin bestehenden Räumlichkeiten, der Moschee an der Eickener Straße. Auch wenn ein möglicher Nachfolger-Verein nicht bekannt geworden sei, seien die Propaganda-Tätigkeiten der Hauptakteure über diverse Internetkanäle nicht abgerissen. Wie Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf erklärte, zählt Mönchengladbach neben Bonn und Solingen zu den regionalen Hochburgen der Salafisten.

(RP)
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