Mönchengladbach Salafisten: Bürger wollen sich jetzt massiv wehren

Mönchengladbach · Die Bürger von Eicken haben die Nase voll: Sie wollen ihre Proteste gegen das geplante Islamzentrum verstärken und planen jetzt konzertierte Aktionen. So werden die Montagsdemonstrationen auf dem Eickener Marktplatz wieder belebt.

Das fordern die Mönchengladbacher Salafisten von Ehefrauen
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Foto: Screenshot Youtube

Die Treffen im TiG (Theater im Gründungshaus) werden fortgesetzt. Und für kommenden Freitag hat die Eickener Bürgerinitiative einen großen Protestmarsch unter der Überschrift "Gladbach gehört uns — wir leuchten euch heim" angekündigt. Heimleuchten möchten die Mitglieder der Initiative nicht nur den Anhängern des umstrittenen Vereins "Einladung zum Paradies", sondern auch den Behörden.

"Es kann nicht sein, dass die Salafisten einfach ein Haus weiterziehen, um dort widerrechtlich und ungehindert in Privaträumen ihre Freitagsgebete fortsetzen", sagt der Sprecher der Initiative, Wilfried Schultz. Bereits am vergangenen Freitag hatten Eickener Bürger gegen die Versammlungen der Salafisten im Haus an der Eickener Straße neben der Moschee lautstark demonstriert. Dabei hatten sie sogar Strafanzeigen in Kauf genommen. Die hätten ihnen laut Staatsanwaltschaft wegen "Störung der Religionsausübung" gedroht. Dass die Polizei, die Videowagen eingesetzt hatte, gegen die Bürger keine Verfahren einleitete, liegt wohl auch daran, dass die Salafisten auf ihr Freitagsgebet verzichtetet haben sollen.

Die demonstrierenden Bürger wollen sich von solchen Warnungen nicht abhalten lassen. Einerseits habe die Stadt erklärt, es gebe keinen Hinweis, dass die Salafisten gegen das Versammlungs- und Nutzungsrecht verstoßen. Andererseits dürfe nicht lautstark protestiert werden, weil eine Gruppe dort bete. Das war für viele Bürger ein Widerspruch. Wie Schultz gestern gegenüber der RP erklärte, habe er Beschwerde beim Generalstaatsanwalt in Düsseldorf gegen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach und der Polizei eingelegt. Nach Schultz' Ansicht sind die Hasspredigten der Salafisten keine religiöse Handlungen. Außerdem kenne er Fälle, in denen in ähnlichen Situationen ganz anders entschieden wurde.

Und so wollen die Bürger, die sich am Freitag zur Demonstration gegen den Verein "Einladung zum Paradies" treffen, auch diesmal nicht still sein. Die Bürgerprotestaktion beginnt am 21. Januar um 19 Uhr auf dem Kirmesplatz an der Saumstraße. Von dort aus geht es zur Künkelstraße, dann in die Eickener Straße. Vor dem Privathaus, in dem die Anhänger des Vereins "Einladung zum Paradies" sich regelmäßig treffen sollen, ist eine Kundgebung geplant, später am Eickener Marktplatz eine Abschlussrede. Die Initiative bittet alle Teilnehmer, Taschenlampen oder Kerzen mitzubringen.

(RP)
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