Mönchengladbach Salafisten dürfen die Halle nicht mieten
Mönchengladbach · Der umstrittene Verein Einladung zum Paradies (EZP) darf die LaOla-Halle nicht für seine Informationsveranstaltung mieten. Wie der stellvertretende EZP-Vorsitzende Sven Lau in einer Videobotschaft im Internet mitteilt, habe der Hallenbetreiber abgesagt.
Offenbar gab es Druck von Bürgern, Stadt und Politik. Unter anderem hatte sich die CDU sich mit einem Schreiben an den Hallenbetreiber gewandt und um Stellungnahme gebeten.
100 000 Flyer
EZP hatte nach eigenen Angaben 100 000 Flyer gedruckt und verteilt, mit denen Bürger für den 26. Dezember zu einem "Aufklärungstag" in die Halle eingeladen wurden. "Wir möchten uns mit Ihnen über Ihre Ängste und Vorbehalte austauschen", hatte Sven Lau in dem Schreiben mitgeteilt. Das wollen die Mitglieder des Vereins immer noch. "Wenn wir es nicht in der Halle machen können, dann werden wir ins Zelt einladen", erklärt Lau über Internet. Und dann ruft er alle Brüder und Schwestern auf, neue Flyer zu verteilen. "Dieses Zelt soll rappelvoll werden", beschwört der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Und: "Wir haben den längeren Atem. Wir machen weiter, denn wir sind im Recht."
"Einladung zum Paradies" hatte ein Zelt an der Eickener Straße aufbauen lassen, nachdem die Stadt die Moschee versiegelte. Sie darf zurzeit nicht als Gebetsraum genutzt werden, weil bestimmte Auflagen nicht erfüllt sind. Die geplante Informationsveranstaltung soll nach Aussagen Sven Laus nun in diesem Zelt stattfinden.
In der neuen Internetbotschaft geht der zweite EPZ-Vorsitzende noch einmal auf die Razzia am vergangenen Dienstag ein. Bei "sieben anderen Geschwistern" habe eine Durchsuchung stattgefunden. Obwohl Sven Lau immer wieder betont, dass man sich nichts habe zu Schulden kommen lassen, mahnte er die "Brüder" und "Schwestern" aber auch, nichts zu unterschreiben und im Zweifelsfall einen Anwalt einzuschalten. Lau im Internet: "Es kann sein, dass wir wirklich verboten werden."
