Serie Was Macht Eigentlich? Sansibar und Real Madrid vom Niederrhein

Er ist Ski gefahren, hat Tennis gespielt. Doch seine große sportliche Liebe ist der Fußball. Angefangen hat Walter Muyres bei der D-Jugend TuS Wickraths. "Ich habe auch in der Kreisauswahl gespielt", erzählt er nicht ohne Stolz. Die A-Jugend hat er ziemlich verpasst, weil er neben der Arbeit bei der Bank dreimal die Woche zum Studium nach Düsseldorf fuhr. Als Senior mit 18 Jahren ging er zum Post-Sportverein, spielte in der Kreisliga und dann auch ein Jahr in der Bezirksliga ("Wir sind aber gleich wieder abgestiegen"). Und landete, der Beruf halt, schon mit 30 Jahren bei den Alten Herren des Post SV. Und da er nach seiner Heirat der Jüchenerin Marlene Wilms aus Rheydt in die Gemeinde südlich der Stadt gezogen war, fand er auch den Weg zu Viktoria Jüchen.

Als sein Sohn Sebastian dort mit dem Fußball begann, engagierte sich der Vater mehr und mehr im Verein, der 1994 mit dem VfL Garz-weiler zum VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler fusionierte. Und in Walter Muyres einen Mann fand, der sich als Sponsor engagierte: "Wir hatten eine Vision, wollten so etwas wie Real Madrid des Niederrheins werden." Muyres besorgte die berühmte "Sansibar" Sylts als Trikotsponsor, seinen besten Freund Georg Krahwinkel als Trainer. Nach sechs Jahren war es 2015 dann soweit: Aufstieg in die Landesliga. "Mehr ist aber für unseren Verein nicht drin", weiß Muyres, der seit einigen Monaten Stellvertreter des Vorsitzenden Christoph Sommer, der "Seele des Vereins" ist - "weil sich kein anderer gefunden hat."

Sein Sohn Sebastian ist inzwischen "Jolo" Krahwinkels Nachfolger als Trainer, seine Tochter Nadine Pressesprecherin. Und so lebt der Verein, der nur Spieler aus dem Ort oder der nahen Umgebung hat, ein Stückchen von dem, was Walter Muyres bei Vorwerk erfahren hat: Familiensinn.

(oes)
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