Santander-Marathon in Mönchengladbach Manfred Kreis läuft den 161. Marathon in seiner Heimatstadt

Mönchengladbach · Es ist kurz nach 22 Uhr, als sich Manfred Kreis dem Ziel nähert. Die Kappe schwenkt er über dem Kopf - ein Ausdruck der Freude. Der 58-Jährige ist am Samstag den 161. Marathon in seiner Heimatstadt gelaufen.

Mönchengladbach: So war der Santander-Marathon 2017
26 Bilder

Mönchengladbach: Gute Stimmung beim Santander-Marathon 2017

26 Bilder

Eine Zeit von 5:35 Stunden hat der 58-jährige NEW-Mitarbeiter gebraucht. "Das sind zwar mehr als zwei Stunden über meiner Bestzeit. Aber das zählt nicht. Es ist mein 161. Marathon, und den bin ich in meiner Heimatstadt gelaufen. Nur das zählt heute", sagt er. Am Ende zwickte unterwegs ein bisschen die Leiste, aber das hat er sich über die 42,195 Kilometer "rausgelaufen". Kreis: "Ich wollte nicht aufgeben. Gerade heute nicht."

Kurz vor ihm ist Andreas Grundmann mit einem Lauffreund ins Ziel gekommen. Sehnlichst erwartet von Partnerin Sonja Gräuel. Als er sie im Zielkorridor begrüßt, wird klar, warum er so lange brauchte: Der Siegener lallt ein bisschen. "Wir haben unterwegs einiges getrunken: Jägermeister und ein paar Gläser Bier", sagt Grundmann und fügt hinzu: "Hier gibt es ja an der Strecke einige Lokale. Das haben wir genutzt." Partnerin Sonja Gräuel lacht Tränen: "Das ist sein 71. Marathon. Aber der erste, bei dem er besoffen ins Ziel gekommen ist."

Lief seinen 161. Marathon: Manfred Kreis.

Lief seinen 161. Marathon: Manfred Kreis.

Foto: Dieter Weber

Schnellster auf der Königsdisziplin über 42,195 Kilometer war Jan Kaschura mit einer Zeit von 2:45:59 Stunden. Den Marathon der Damen gewann Birgit Schönherr-Hölscher in 3:16:04Stunden. Zweite wurde Vera Eßer in 3:23:18 Stunden vor Carolin Schmidt, die in 3:26:50 Stunden den Zieldurchlauf erreichte. Bei den Herren erlief sich Marco Fenske in 2:50:45 Stunden Platz zwei. Andreas Erkens wurde Dritter in 3:03:44 Stunden.

Über die Halbmarathon-Distanz setzte sich Benjamin Weber gegen die Konkurrenz durch und gewann in 1:20:35 Stunden. Platz zwei ging an Jens Giersonde (1:23:39 Stunden), Platz drei an Timo Nürnberger (1:24:58 Stunden). Bei den Damen siegte Stevie Kremer mit einer Zeit von 1:24:17 Stunden. Nicole Dietz finishte als Zweite in 1:36:52 Stunden vor der Drittplatzierten Dagmar Heering (1:38:21).

Es gab aber auch teilweise massive Kritik an den Absperrungen, die für den ganzen Samstag andauerten: Auf den Umgehungsstraßen wie zum Beispiel der Hohenzollernstraße staute sich der Verkehr zeitweise über mehrere hundert Meter. Anwohner berichteten, dass sie ihre Häuser und Wohnungen über Stunden nicht mehr erreichen konnten und weite Umwege in Kauf nehmen mussten. Kleinunternehmen sahen sich nicht in der Lage, Auslieferungen zu machen. Warum macht man den Marathon nicht an einem Sonntag statt an einem Samstag, hieß eine oft gestellte Frage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort