Mönchengladbach Schauen, genießen - und viel staunen

Mönchengladbach · Beim Kunsthandwerkermarkt auf Schloss Rheydt waren erneut alle Sinne gefordert. Mehr als 60 Anbieter lockten an zwei Tagen mit außergewöhnlichen Unikaten und Gaumenfreuden. Angeboten wurde quasi alles außer Massenware.

Mit der Liebe zum Unikat und Handgemachten fand sie sich beim Mark für Kunst und Handwerk im Advent unter Gleichgesinnten wieder.

Mit der Liebe zum Unikat und Handgemachten fand sie sich beim Mark für Kunst und Handwerk im Advent unter Gleichgesinnten wieder.

Foto: Detlef Ilgner

Weihnachtsengel scheinen meist weiblich zu sein. Doch unter den Heerscharen himmlischer Boten im Kaminzimmer von Schloss Rheydt lugten auch männliche Himmelsvertreter hervor. "Schutzengel braucht jeder", sagte Antje Seidelmann schmunzelnd mit Blick ihre Holzfiguren, von denen keine der anderen glich.

Mit der Liebe zum Unikat und Handgemachten fand sie sich beim Mark für Kunst und Handwerk im Advent unter Gleichgesinnten wieder. "Wir haben das Alleinstellungsmerkmal, dass hier kein üblicher Weihnachtsmarkt ist. Hier gibt es keine Massenware, sondern außergewöhnliche Dinge für jede Preislage", fasste Museumspädagoge Dr. Klaus Möhlenkamp das Konzept zusammen, das viele Besucher anlockte.

Erneut boten Außen- und Innenbereich des Schlosses die wunderschöne Kulisse für ein reizvolles Angebot von Buchobjekten über exklusiven Textildruck, Miniaturen, Porzellan, Glaskunst, Floristik und nostalgischen Zimt-Ornamenten bis hin zu süßen Kreationen und Senf aus Monschau. Im vergangenen Jahr hatte sich Irmgard Croon-Zettelmeier von "Eigenart", Feinkost und Gebäck, noch unter die Besucher gemischt und war begeistert gewesen vom besonderen Ambiente des Schlosses, das nebenbei seine museumseigenen Schätze in Erinnerung bringt. Nun bot die Erkelenzerin selbst gefertigte Chutneys, Fruchtaufstriche und Weihnachtsgebäck an. Manche Anbieter hatten einen weiten Weg auf sich genommen, wie etwa Marcin Wichlinski aus Polen. Seine gläsernen Engel, Schalen und zierlichen Gefäße fanden viele Liebhaber. Der Mönchengladbacher Holzspielzeugmacher Bruno Buscher zeigte neben einem kindgerechten Angebot auch zierliche Weihnachtsbäumchen, die seine Freude an alten Techniken des Kunsthandwerks erkennen ließen. Monique Zahltens Recyclingschmuck lehrte Staunen, welche unvermutete Anmut sich aus kaputten Fahrradschläuchen gewinnen lässt. Niedliche Hingucker waren eine Bärenschule und eine Schiffsschaukel, die einigen von Angelika Schmitz´ handgearbeiteten Teddybären ein liebevoll ausgestattetes Zuhause gaben.

Bei Thomas Klenner war jeder Kugelschreiber und Füllfederhalter aus einem Stück Acryl, Holz oder künstlichen Damaszenerstahl gedrechselt und in seiner Maserung einzigartig.

Über Kerzen- und künstliches Licht entfalteten Catherine Bernaischs Leuchtobjekte aus Fiberglas ein feines Spiel von transparent aufbrechenden Spuren in sanft schillernder Optik. "Von Haus aus bin ich Glasmalerin, doch ich wollte immer schon in den skulpturalen Bereich und war auf der Suche nach einem neuen Material, bis ich zum Fiberglas fand", erzählte Catherine Bernaisch, die ihr kleines Atelier in Eicken hat.

(anw)
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