Mönchengladbach Schick und nachhaltig - das passt zusammen

Mönchengladbach · Vom Packsystem für Rucksackreisende bis zum Reifenschoner für Rennwagen: Studentender Textil- und Bekleidungstechnik stellten gestern ihre Forschungsergebnisse vor.

Ein Semester lang hatten sich Studierende des fünften Fachsemesters in Gruppen von zehn Personen ihren jeweiligen Projekten gewidmet, um sie nun im Audimax der Hochschule Niederrhein vorzustellen. Die interdisziplinäre Vielfalt war beeindruckend. Ideen - wie etwa das Packsystem für hochwertige Kleidung von Rucksackreisenden, die Entwicklung eines textilen Reifenschoners für Rennwagen oder der Fairtrade im Karneval - wurden unter Beachtung von Nachhaltigkeit und Produktentwicklung umgesetzt.

"Die Ideen werden überwiegend von Industrieunternehmen an uns herangetragen, es sind aber auch hausinterne Themen dabei. Die Dozenten geben Tipps und Hinweise, greifen aber nicht ein. Denn die Studenten sollen selbstständige Projektarbeit in zusammengewürfelten Teams leisten. Die Aufgaben werden zugelost", erzählte Paas, der die Präsentationen mit Kollegen benotete. "Ich bin sehr euphorisch", zog er nach den ersten Stunden Zwischenbilanz.

Prof. Yortan Kyosev war ebenso begeistert und entschlossen, zum Beispiel den Vortrag über Nachhaltigkeit im Konsumverhalten sehr gut zu benoten. "Das war eine sehr ausführliche Analyse mit Tiefe und Qualität. Schließlich ist es nicht leicht, Käufer davon zu überzeugen, dass es bei Kleidung nicht nur um den Preis, sondern auch um Arbeitsbedingungen geht", urteilte der Dozent über den von Studenten produzierten Film zu Arbeitsbedingungen in Bangladesch und Kaufverhalten in Deutschland. Anne Neumann von "Femnet" hatte das Thema an die Hochschule Niederrhein herangetragen und damit zum dritten Mal mit dieser zusammengearbeitet.

"Hier sind die Textilgestalter und Verantwortlichen von Morgen. Ich hoffe, dass die verantwortungsbewusster handeln, als es momentan oft üblich ist", begründete die Projektreferentin ihr Interesse an der Hochschularbeit. Studentin Andrea Homer stellte für sich fest, dass die Problematik für sie zwar schon vorher im Hintergrund präsent gewesen sei, doch erst durch das Projekt habe sie sich damit sehr intensiv beschäftigt. Geschäftsinhaberin Margarete Riemer von Naturmode Yavana hätte am liebsten nach der 14-minütigen Präsentation über Nachhaltigkeit eine Umfrage im Hörsaal durchgeführt, um zu sehen, ob (und wenn ja, welche) Veränderungen im Denken angestoßen wurden.

Frauen, die unter kalten Füßen leiden, dabei aber modebewusst sind und trittfest sein wollen, waren bei der Modenschau mit reibechten und nachhaltigen Antirutschsocken für Damen bestens aufgehoben. Dank Videounterstützung war zu sehen, dass die Socken schick sind, Antirutschzonen unter Ballen, Fußsohle und Außenseite haben. In der anschließenden Ausführung war zu hören, dass diese Zonen den Fuß sogar stimulieren. Maya Breuer trug mit einer Einweg-OP-Bereichskleidung den Prototyp ihres Projekts am Körper. Dazu verriet sie vor ihrem Auftritt: "Wir haben die Kleidung entwickelt, designt und den Tragekomfort verbessert sowie drei Modelle umgesetzt."

(anw)
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