Mönchengladbach Schillerplatz: Umbau erneut verzögert

Mönchengladbach · Im Sommer sollte es losgehen, dann im Herbst. Der ist im vollen Gange - nichts tut sich. Ein alter Löschwasserbehälter unter dem Platz ist schuld. Von dessen Existenz hätte die Stadt wissen müssen. Der Tank muss zugeschüttet werden.

 Auf dem Schillerplatz soll ein Veranstaltungs- und Begegnungsort entstehen. Eigentlich sollte der Umbau längst begonnen haben. Der Start verschiebt sich jetzt in den Juli kommenden Jahres.

Auf dem Schillerplatz soll ein Veranstaltungs- und Begegnungsort entstehen. Eigentlich sollte der Umbau längst begonnen haben. Der Start verschiebt sich jetzt in den Juli kommenden Jahres.

Foto: Detlef Ilgner

Wird der Umbau des Schillerplatzes zur nächsten unendlichen Geschichte? Es scheint so. Eigentlich sollte bereits im Sommer mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Start wurde verschoben auf Herbst. Der ist nun schon im vollen Gange. Getan hat sich nichts. Jetzt hat die Stadt bekanntgegeben, warum das Projekt, an dem seit drei Jahren gearbeitet wird, schon wieder in weite Ferne gerückt werden muss: In 1,50 Meter Tiefe wurde ein gemauerter und mit einer Betondecke versehener Löschwasserbehälter aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.

"Der bislang 35 Meter lange und jeweils vier Meter hohe und breite Löschwasserbehälter soll im ersten Quartal nächsten Jahres zur Stabilisierung des Platzes mit etwa 500 Kubikmeter Dämmmasse aus Trockenpulver, die im Laufe der Zeit verhärtet, verfüllt werden", hieß es aus der Stadtverwaltung.

"Das hätte die Stadt wissen müssen", schimpft Reinhold Schiffers, der das Engagement der Initiative Gründerzeitviertel in seiner Zeit als Bezirksvorsteher nachdrücklich unterstützt hatte. "Unsäglich" sei das, zumal er in den Planungsworkshops mehrfach auf das unterirdische Wasserreservoir hingewiesen habe. "Außerdem weiß ich, dass die Stadt in den 60er Jahren einen Antrag auf Fördergelder beim Land gestellt hat", sagt er. Schon damals habe man das Becken zuschütten wollen, scheute aber die hohen Kosten.

Spätestens aber seit dem Umbau des Platzes in den 70er Jahren hätten alle wissen müssen, dass da etwas Großes schlummerte. "Erst nachdem die Planungen für den Umbau des Platzes zum Veranstaltungs- und Begegnungsort komplett abgeschlossen waren, haben die Mitarbeiter des zuständigen Fachbereichs mal nachgeschaut, was sich unter der eisernen Platte an der Ecke Schiller- und Margarethenstraße befindet", ärgert sich Schiffers. "Wir Politiker werden jetzt von den Leuten angesprochen - wir sind es, die blöd aussehen."

Mit einer etwa 15 Meter langen Bank aus Natursteinblöcken, die in unterschiedlicher Höhe eingebaut diagonal zur Platzmitte führt, einer langen Bank an der verbleibenden Betonmauer entlang der Kaiserstraße, einer durch Klinkersteine gepflasterten Platzfläche und Sitzgelegenheiten, die zum Teil aus den vorhandenen Betonelementen entstehen, soll der Platz vor allem ein Treffpunkt für die Anwohner für Feste, Begegnungen und Veranstaltungen wie etwa den Greta-Markt werden. Gleichzeitig wird der Platz durch die Beseitigung der Beete nach außen geöffnet.

Mit dem Umbau des Schillerplatzes soll nach dem nächsten Greta-Markt im Juli nächsten Jahres begonnen werden. "Wir sind schon traurig", sagt Philipp Molitor von der Initiative Gründerzeitviertel. Es habe einige Komplikationen gegeben - das Löschwasserbecken sei nun zu einer gravierenden geworden. "Da ist die Stadt in der Verantwortung, das Becken muss gefüllt werden." Dennoch sei er froh, dass die Pläne im kommenden Jahr verwirklich werden.

(RP)
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