Mönchengladbach Schorch: Gläubiger stimmen Sanierung zu

Mönchengladbach · 250 Mitarbeiter bleiben, 144 wechseln in eine Transfergesellschaft.

 Das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung bei dem Maschinenbauer soll Ende November beendet sein.

Das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung bei dem Maschinenbauer soll Ende November beendet sein.

Foto: Schorch

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim angeschlagenen Maschinenbauer ATB Schorch steht kurz vor dem Ende. Die Gläubiger des im Frühjahr in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Traditionsunternehmens haben vor Gericht dem vorgelegten Sanierungsplan zugestimmt, teilte der beauftragte Restrukturierungsexperte Dirk Andres gestern mit. Dieses Votum ist der entscheidende Schritt in der Restrukturierung. Das Unternehmen erwartet nun, dass das Verfahren Ende November beendet sein wird.

Rund 250 Arbeitsplätze bleiben in Mönchengladbach erhalten. 144 Beschäftigte verlassen das Unternehmen, die meisten wechseln je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit für bis zu zwölf Monate in eine Transfergesellschaft, um sich nach Schulungen anders auf dem Arbeitsmarkt orientieren zu können. Vier Beschäftigte lehnten das Angebot ab und erhielten die betriebsbedingte Kündigung. Die verbleibende Belegschaft stimmte nach Darstellung des Unternehmens Einschnitten zu. Wie Sanierer Andres bestätigte, wird die Wochenarbeitszeit erhöht und das Weihnachtsgeld vorerst gekürzt. "Die Mitarbeiter leisten ihren Beitrag", sagte Andres.

Betriebsratschef Dieter Mischke sagte: "Wir haben uns gut geeinigt, aber viele der Kollegen über 50 Jahre bleiben auf der Strecke." Er hofft darauf, dass mit Ende des Insolvenzverfahrens und bei steigendem Ölpreis auch der Auftragseingang wieder anziehe. "Es ist noch tüchtig was zu tun, wir haben eine letzte Chance, die wir nutzen müssen - auch das Management", sagte Mischke.

Martin Oertel, verantwortlicher Restrukturierer bei Schorch, wird in einer Mitteilung zitiert: "Die ATB Schorch GmbH wird gestärkt aus dem Verfahren hervorgehen." Dennoch werden lohnintensive Bestandteile der Produktion künftig zu Schwestergesellschaften im Mutterkonzern Wolong verlagert. So wird mittelfristig etwa die Hauptkomponentenfertigung nicht mehr in Mönchengladbach geschehen.

Gleichzeitig läuft derzeit der Aufbau einer neuen Vertriebs- und Servicegesellschaft der Wolong-Gruppe am Mönchengladbacher Standort. Die Gesellschaft wird im Bürohaus Schorchs unterkommen, das derzeit umgebaut wird. 21 Beschäftigte werden in diese Gesellschaft wechseln.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort