Mönchengladbach Schorch: Insolvenz ist eröffnet, aber "bessere Auftragslage"

Mönchengladbach · Beim angeschlagenen Motorenbauer Schorch hat die entscheidende Phase der Restrukturierung begonnen. Das Amtsgericht Mönchengladbach eröffnete am Dienstag das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung wegen "Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung", wie es in der Bekanntmachung heißt. Bei Eigenverantwortung darf die Unternehmensleitung weiter entscheiden, allerdings steht sie unter Aufsicht eines Sachwalters. Das Gericht bestellte den Mönchengladbacher Rechtsanwalt Horst Piepenburg zum Sachwalter. Das Unternehmen hatte den Insolvenzantrag Anfang Mai gestellt.

 Das Mönchengladbacher Werk des Motorenherstellers ATB Schorch an der Breitestraße.

Das Mönchengladbacher Werk des Motorenherstellers ATB Schorch an der Breitestraße.

Foto: Schorch GmbH

Ungeachtet des nun eröffneten Insolvenzverfahrens ist die Restrukturierung Schorchs plangemäß auf Kurs, sagte gestern der beauftragte Sanierungsexperte und Verantwortliche für die Restrukturierung, Dirk Andres: "Die Auftragslage ist gut und liegt sogar leicht über Vorjahresniveau. Die Kunden halten weiterhin am Unternehmen fest."

Die Eröffnung ändert aber nichts daran, dass 144 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden und in eine Transfergesellschaft wechseln sollen. Dies ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung. Ursprünglich war die Rede von 200 Entlassungen gewesen. 240 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Dafür machte die gesamte Belegschaft Zugeständnisse: unter anderem die Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden sowie einen Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Dies habe weiterhin Gültigkeit, sagte gestern ein Sprecher des Sachwalters unserer Redaktion.

Teil des Sanierungsplans ist auch, lohnintensive Fertigungsteile künftig von Schwestergesellschaften im ATB-Mutterkonzern in Polen, Serbien und China fertigen zu lassen.

(RP)
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