Mönchengladbach Schüler gewinnen Preis mit JHQ-Projekt

Mönchengladbach · Zwei Schüler des Stiftisch-Humanistischen Gymnasiums beschrieben in einer Geschichtsarbeit das Hauptquartier und wie die Briten die Stadt verlassen. Mit ihrer Arbeit erreichten sie den ersten Platz beim Landeswettbewerb.

Viele Mönchengladbacher sind traurig, dass die Briten abziehen. Da sind sich Miro Mehren und Pierre Kamps sicher. Darum haben die beiden Schüler des Stiftisch-Humanistischen Gymnasiums in der Geschichts-AG einen Essay über das JHQ geschrieben und reichten ihn beim Bundeswettbewerb Geschichte ein. Auf Landesebene setzten sie sich gegen 5000 andere Schüler durch und holten den ersten Platz. Nun nehmen sie am Bundesentscheid teil. Um ihre Arbeit mit dem Titel "JHQ — eine Nachbarschaft verschwindet" zu erstellen, haben sie sich im Hauptquartier umgeschaut und Interviews geführt.

"Die Briten haben sich gefreut, dass wir etwas über sie schreiben", erzählt Miro Mehren. Da er private Kontakte zu Verbindungsoffizier Alistair Clark hat, war die Zusammenarbeit leicht. "Anfangs waren alle etwas zurückhaltend, aber dann richtig nett", berichtet Pierre Kamps. Zuerst recherchierten sie im Stadtarchiv, wie das JHQ entstand. Danach führten sie Interviews mit Menschen, die etwas mit den Briten zu tun hatten. Eine von ihnen war Jaquliene Zerressen. Sie berichtete den Schülern, wie ihre Mutter in einer Dorthausener Kneipe einen englischen Soldaten kennenlernte.

Auch Oberbürgermeister Norbert Bude, der Bundestagsabgeordnete Dr. Günther Krings und Oberst der Reserve Helmut Michelis standen den beiden Rede und Antwort und beschrieben ihre Erlebnisse im Hauptquartier. Um Fotos und Videos im JHQ zu machen, holten sich die Schüler eine spezielle Genehmigung. "Als wir auf dem Gelände waren, fühlten wir uns wie in einer anderen Welt", sagt Miro Mehren rückblickend. Die Briten hätten dort eine eigene kleine Stadt mit allem, was man braucht aufgebaut. Als sie nach einem halben Jahr mit ihrer umfassenden Arbeit fertig waren, zeigten sie den Briten das Ergebnis. "Sie waren begeistert und wollten gleich einige Exemplare haben", erzählt Pierre Kamps. Als besonderes Erlebnis durften die beiden Schüler einen Tag in der ARK School im JHQ verbringen.

An den Feierlichkeiten zum Abzug der Briten nahmen die beiden Schüler ausgiebig teil. Als der Große Zapfenstreich mit vielen Ehrengästen anstand, waren Miro Mehren und Pierre Kamps dabei. Weil den Briten die Geschichtsarbeit der beiden Jungs so gut gefiel, wurden sie eingeladen. Am Freitag kamen sie erneut mit den Briten in Kontakt. Kurz vor der Parade auf dem Kapuzinerplatz schauten nämlich einige Soldaten kurz in der Schule vorbei. "Es ist schade, dass sie gehen. Sie sind ein Teil von Mönchengladbach und gehören einfach dazu", sagt Miro Mehren.

Am Montag wurde die Arbeit der beiden Schüler im Bonner Haus der Geschichte prämiert. Als nächstes stellen sich Miro Mehren und Pierre Kamps dem Bundeswettbewerb, an dem die besten Arbeiten eines jeden Bundeslandes teilnehmen. Sollten sie dort Erfolg haben, treffen sie sogar Bundespräsident Joachim Gauck.

(cli)
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