Mönchengladbach Schüler werfen einen Blick ins Land der Mitte

Mönchengladbach · Zur Berufsmesse im Gymnasium Am Geroweiher informierten Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen.

Wenn in China der sprichwörtliche Sack Reis umfällt, kann das Auswirkungen auf die hiesige Region haben. Davon ist Hans Peter Schlegelmilch überzeugt. Er hob bei der Berufsmesse im Gymnasium am Geroweiher Chinas Bedeutung als Handelspartner für Deutschland hervor und vertrat den Standpunkt: "Die deutsch-chinesischen Beziehungen gehören erfolgversprechend eng zusammen." Der ehemalige Schüler des Gymnasiums am Geroweiher ist heute Geschäftsführer des Unternehmens Imat-uve mit Standorten in Shanghai und Shenyang.

Schlegelmilch appellierte an die Schüler, offen zu sein für ein Denken gegen den "Mainstream". Die Bereitschaft, die chinesische Sprache zu lernen, gepaart mit Kenntnissen in IT und Ingenieurwesen bezeichnete er als Garanten für ein erfolgversprechendes Berufsleben. Dabei nannte er die Entwicklungen in der chinesischen Elektromobilität als eine der größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen. Hier sei es wichtig, sich zu verständigen. Das Lernen einer Sprache helfe dabei, Empathie zu entwickeln, um ein Land und seine Menschen besser zu verstehen. "Das Profil der Schule kommt uns als Arbeitgeber entgegen", betonte Schlegelmilch mit Blick auf das Angebot der Chinesisch-AG am Gymnasium.

In der Konzeption der Berufsmesse hatte Lehrerin Bärbel Schilling auf Vielfalt geachtet. Traditionsreiche Gladbacher Unternehmen gaben ebenso Auskunft wie Polizei, Bundeswehr und Bildungseinrichtungen. Schwerpunkt war der Blick auf China. So wurde am Stand der SMS Group gerne darauf hingewiesen, dass es einen eigenen Produktionsstandort in China gibt, um die Kunden dort direkt beliefern zu können. Ebenso ist Aunde in China mit mehreren Werken aktiv. "Die Schule geht mit viel Herzblut auf China zu", so Schilling, die darin großes Potenzial für Berufsfelder sieht. Zugleich war ihr daran gelegen, den Schülern die Berufsorientierung im vertrauten Rahmen ohne Hemmschwelle anzubieten. Als kooperierende Schulen waren das Berufskolleg am Platz der Republik, die Realschule Volksgarten und die Hauptschule Heinrich-Lersch eingeladen.

Im eigens eingerichteten China-Raum war die Vernetzung deutsch- chinesischer Handelsbeziehungen offensichtlich. Hier informierte etwa Li Wang, 2005 Abiturient am Geroweiher und inzwischen Geschäftsführer der Dehua GmbH, über kulturelle, berufliche und geschäftliche Besonderheiten. Cord Eberspächer, Leiter des Konfuzius-Instituts Düsseldorf, hatte seinem Plädoyer "China ist wichtig!" in der Aula eine chinesisch-sprachige Begrüßung vorangestellt. "Wenn Sie verstehen wollen, wie die Welt tickt, müssen Sie auch etwas von China verstehen", betonte er und hob hervor, dass in NRW einer der Hotspots für chinesische Investitionen sei. "Wir sind in diesen Entwicklungen in Gladbach ganz nah dran", sagte er mit der Empfehlung, Möglichkeiten zu nutzen. Er riet, bei der Berufsorientierung stets auch "ein wenig strategisch" zu denken und Auslandserfahrungen zu machen.

(anw)
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