Mönchengladbach Schülerfirma verkauft eigene Kunst

Mönchengladbach · Ein halbes Jahr hat das Start-up-Unternehmen am Franz-Meyers-Gymnasium noch Zeit für den großen Durchbruch.

 Die jungen Unternehmer wollen die Kunst, die in der Schule hergestellt wird, vermarkten. Das Start-up-Unternehmen soll deshalb den Namen "Art in School" tragen.

Die jungen Unternehmer wollen die Kunst, die in der Schule hergestellt wird, vermarkten. Das Start-up-Unternehmen soll deshalb den Namen "Art in School" tragen.

Foto: Jörg Knappe

Gerade haben die Mitglieder des Vorstandes das Geschäftskonzept des jungen Unternehmens vorgestellt. Nun heben die Aktionäre die Hand - alle. Das Konzept wird einstimmig genehmigt. Das Start-up -Unternehmen kann seine Geschäftsidee weiterverfolgen und ausbauen.

Die Jungunternehmer sind Schülerinnen und Schüler des Franz-Meyers-Gymnasiums und Teilnehmer am Projektkurs Wirtschaft live, den Lehrer Thomas Meisen seit einigen Jahren anbietet. Mit einer selbst gegründeten Schülerfirma machen die jungen Leute Erfahrungen mit dem Wie, Was und Warum der Wirtschaft.

Bei der Einführung in die Geheimnisse der Marktwirtschaft hilft ein Portal namens Junior Expert, bereitgestellt vom Institut der Deutschen Wirtschaft. Hier wird das Unternehmen eingetragen, Anteilsscheine werden herausgegeben. Es gibt eine Einführung in die Buchhaltung, Lohn und Steuern werden ausgewiesen und die Firmengründer werden begleitet und gecoacht.

Aber am Anfang steht natürlich die Geschäftsidee. "Das muss natürlich etwas sein, das sich auch in einem Schuljahr verwirklichen lässt", sagt Lehrer und Projektpate Thomas Meisen. Die neun Schülerinnen und Schüler beschließen, Kunst zu vermarkten, und zwar die Kunst, die in der Schule durch Schüler entsteht. Die Künstler können ihre Werke über einen Webshop vermarkten, allerdings nicht die Originale, sondern qualitativ hochwertige Drucke auf unterschiedlichen Materialien wie Leinwand oder Acrylglas. Art in School nennen die Firmengründer ihr Unternehmen folgerichtig.

Nachdem die Idee geboren ist, muss ein Partner für die Produktion gefunden werden. "Wir haben mit Cewe gesprochen", sagt Nils Frobel. Und: der Marktführer im Bereich Foto-Service ist zur Kooperation mit der Schülerfirma bereit. "Wir können die Drucke zum gleichen Preis anbieten wie Cewe, zahlen aber weniger, so dass wir noch Gewinn erwirtschaften können", erklärt Nils. Der Siebzehnjährige ist eigentlich für die Gestaltung der Homepage zuständig und leitet die technische Abteilung: Schließlich müssen die Kunstwerke ja abgelichtet werden, um gedruckt werden zu können.

Neben einem Partner für die Produktion brauchen die Schüler natürlich auch Startkapital. Also werden Aktien verkauft, zum Preis von zehn Euro das Stück, meist an Eltern und Lehrer. Und damit es richtig läuft, muss man auch Künstler finden, die ihre Werke zur Verfügung stellen und Käufer, denen das Ganze gefällt. Dafür wurde ein Flyer produziert, der das Vermarktungsangebot für Künstler und für Käufer darstellt. Damit soll nun auch an anderen Schulen für die Firma geworben werden.

Ein halbes Jahr hat das Start-up-Unternehmen noch Zeit für den großen Durchbruch. Denn nach Ende des Schuljahres wird Art in School wieder aufgelöst. Natürlich nicht, bevor der Vorstand die Aktionäre in einer zweiten Hauptversammlung über die Dividenden informiert hat.

(RP)
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