Mönchengladbach Seine Heimat ist die Rheydter Prinzengarde

Mönchengladbach · Dieter Beines ist eine Institution des Mönchengladbacher Karnevals. Für den Präsidenten der Großen Rheydter Prinzengarde ist Heimat kein Ort. Es sind vielmehr die Menschen, die für ihn Heimat ausmachen.

 Dieter Beines im Casino der Großen Rheydter Prinzengarde. Die Garde und Menschen, die er mag, sind für ihn der Inbegriff von Heimat.

Dieter Beines im Casino der Großen Rheydter Prinzengarde. Die Garde und Menschen, die er mag, sind für ihn der Inbegriff von Heimat.

Foto: Detlef Ilgner

Zusammen feiern, lachen, Traditionen pflegen und sich füreinander einsetzen - das ist für Dieter Beines Heimat. "Den Begriff kann man nicht an einen festen Ort binden. Es sind die Menschen, die für mich Heimat ausmachen", sagt er. Natürlich ist der Präsident der Großen Rheydter Prinzengarde durch und durch Rheydter und identifiziert sich voll und ganz mit seinem Stadtteil. Er und seine Familie haben viel für Rheydt und den Mönchengladbacher Karneval getan. Die Prinzengarde, die Dieter Beines wie ein Vater führt, versteht sich nicht nur als Truppe, die gerne feiert und das Prinzenpaar durch die Session begleitet. Die Garde ist viel mehr. Sie ist eine große Familie, in der jeder für den anderen einsteht und die sich während des Jahres für die Stadt einsetzt. So war es zum Beispiel für die Garde selbstverständlich, im Sommer mit rund 40 Gardisten einen Teil des Ordnungsdienstes beim Triathlon während des Turmfestes zu stellen.

"Heimat ist für mich da, wo Menschen sind, die ich mag, die denken wie ich und die an den gleichen Dingen Spaß haben", sagt Dieter Beines. Der Karneval und die Große Rheydter Prinzengarde sind für ihn auch ein Gefühl. Das liegt zum einen daran, dass er genau dort die Menschen trifft, die ticken wie er. Zum anderen hat Dieter Beines den Karneval einfach im Blut. Seine Eltern Willy und Thea Beines waren Ikonen des Rheydter und Mönchengladbacher Karnevals. "Ich wuchs mit dem Karneval auf", sagt Beines. Eine seiner frühestens Erinnerungen ist sein Vater in der schwarz-weißen Uniform. "Ich habe mich oft als Cowboy verkleidet. Mir etwas ins Gesicht zu schmieren, das war nicht mein Ding", erinnert sich Dieter Beines. Mit 14 Jahren trug er zum ersten Mal die Uniform der Rheydter Prinzengarde. "Zum ersten Mal mit dabei war ich bei einem Auftritt bei der Awo. Da habe ich den sogenannten Kaffeetassenorden bekommen. Das war ein prägendes Erlebnis", erzählt er.

Drei Jahre später wurde er in die Garde aufgenommen, trug danach acht Jahre lang die Standarte und wurde mit seiner Ehefrau Uschi 1976 erstes gesamtstädtisches Prinzenpaar. "Die beiden Vorsitzenden des Karnevalsausschusses, Erich Meer und Hajo Dehnert, kamen im Oktober 1975 zu uns. Nach einer halben Stunde war alles klar", erinnert sich Beines. Nur den Blumenstrauß für Uschi hatten sie vergessen. Auf ihn wartet sie noch heute. Es gab nur noch eine Frage: Wie sieht das Ornat aus? "Für mich war das ganz klar. Natürlich schwarz-weiß", sagt Beines. Der Ausschuss schlug die Stadtfarben vor. Das lehnte Uschi Beines ab. Sie wollte nicht wie eine Zirkusnummer aussehen. Letztendlich wurde es ein blau-weißes Ornat. Diese Farben, mal heller, mal dunkler, tragen die Prinzenpaare noch heute. Neben der Großen Rheydter Prinzengarde wurde der MKV schnell eine karnevalistische Heimat für Beines. Heute terminiert er dort die Auftritte des Prinzenpaares und steht mit Rat und Tat bei jedem Problem zur Seite. Auf ihn ist einfach Verlass.

"Wenn mir der Karneval keinen Spaß machen würde, dann wäre ich heute ein einfacher Rentner", sagt Dieter Beines. Doch zusammen mit seiner Garde durch die Säle zu ziehen, auf der Bühne oder an der Theke zu stehen, Sommer- und Oktoberfeste, Weihnachtsfeiern, Garderallyes und andere sportliche Turniere zu feiern, das ist das, wofür er lebt. Die Garde wuchs unter seiner Führung auf inzwischen rund 700 Mitglieder an. Eine so große Gruppe funktioniert nur mit viel Disziplin und Einsatzbereitschaft. Dieter Beines lebt es als Vorbild vor. "Wir haben kein Meer und keine Berge, aber ich würde niemals hier wegziehen wollen. Die Art der Menschen würde ich einfach vermissen", sagt Dieter Beines.

(cli)
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