Mönchengladbach Sicherheit auf Rollen

Mönchengladbach · Damit der Freizeitspaß auf Rollen nicht im Krankenhaus endet: Kinder und Erwachsene übten in der Sporthalle des Schulzentrums Neuwerk das richtige Fallen, Bremsen und Fahren von Kurven auf Inlineskates. Kursleiter Josef Schröders machte die Teilnehmer fit für die Sommersaison.

Jetzt nur schön aufrecht bleiben im Oberkörper, die Knie leicht beugen. Dann den rechten Fuß nach vorne schieben und langsam die Fußspitze nach oben bringen. Der Gummistopper an der Ferse der Inlineskates presst sich an den Hallenboden. Mona Münster kommt wie gewünscht zum Stehen. "Gut gemacht", lobt Kursleiter Josef Schröders, während die Siebenjährige stolz hinauf zu ihrem Vater schaut. Udo Münster beobachtet von der Empore aus das Inliner-Sicherheitstraining für Kinder.

Viele legen los, ohne es zu können

"Wir haben vor einem Jahr schon einmal einen solchen Kurs mitgemacht. So hat sie alles Notwendige gelernt und erhalten, bevor sie überhaupt auf der Straße gefahren ist. Jetzt kann sie hier vor der Saison die Brems- und Fall-Techniken nochmals üben", sagt Münster. Unten kümmert sich derweil Schröders um zwölf Kinder zwischen fünf und neun Jahren. Pro Jahr leitet er über das Sportbildungswerk rund 40 Kurse für Kinder und Erwachsende, zudem leitet er in Wickrathberg eine eigene Skate-Schule.

"Die meisten kaufen sich Inlineskates und legen los, ohne überhaupt zu wissen, wie es geht. Doch für das Auto braucht man doch auch einen Führerschein", plädiert Schröders für ein vorheriges Sicherheitstraining, bei dem Einsteigern das richtige Bremsen, Fallen und Kurvenfahren beigebracht wird. In Bewegung gerät auf Rollen jeder, doch dann fangen die Probleme an. Während so mancher Neuling im Kinderkurs noch des öfteren auf dem Hosenboden landet, bewegt sich Mona aber schon ziemlich sicher auf den Inlineskates. "Irgendwann gehen diese Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut über.

Für die gesamte Familie ist es entspannter, wenn Mona bei einem gemeinsamen Ausflug auch mal ein paar Meter vorfahren kann", sagt ihr Vater, der seit ein paar Monaten selbst Übungsleiter ist. Sein Kollege legt im Schulzentrum Neuwerk viel Wert auf den Spaßfaktor, das spielerische Erlernen. So lässt sich Schröders am Ende des zweistündigen Kurses von den Kindern fangen. Auf derlei Spiele hat er am Tag zuvor bei den Erwachsenen verzichtet.

Die Trainingsinhalte sind indes die selben, als Schröders bei Birgit Küppers und den anderen Kursteilnehmern mit den Übungen zum richtigen Fallen beginnt. "Das hat mir gleich viel Angst genommen", sagt Küppers, die es mit dem Inline-skaten schon seit längerem auf eigene Faust versucht hat, doch "das brachte nichts. Da habe ich mir gedacht, dass ich es ähnlich wie in einem Ski-Kurs lernen muss". In den nächsten drei Stunden feiert sie ein kleines Erfolgserlebnis nach dem anderen. Ein guter Bremsvorgang trotz starker Ruderbewegungen mit den Armen, dann eine geglückte Linkskurve: Was bei Schröders so leicht aussieht, müssen sich die Teilnehmer langsam erarbeiten.

Doch mit der Zeit erreicht der Kursleiter sein Ziel. "Sie müssen das Gefühl bekommen, dass sie skaten können. Angst ist dabei ein schlechter Ratgeber. Denn je lockerer ich auf den Skates stehe, umso weniger kann ich die Muskeln verkrampfen. Und so vermeide ich Fehler", sagt Schröders, während hinter ihm Birgit Küppers nach einer gekonnten Kurve ein "Ja!" ausstößt. Demnächst wird sie sich auf der Straße sicherer fühlen, wenn sie die Inline-skates unter die Füße schnallt.

(RP)
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