Mönchengladbach Silent Night: Das Christkind trifft Elvis

Mönchengladbach · Sie ist das begehrteste Weihnachtskonzert der Stadt: die Silent Night von Booster. Alle sieben Konzerte im Kunstwerk sind ausverkauft. In drei Stunden Konzert wird es mal ruhig, mal rockig, und ein besonderer Gastmusiker schaut vorbei.

 Das begehrteste Weihnachtskonzert der Stadt: die Silent Night von Booster mit drei Stunden Programm vom Feinsten. Die Musiker sorgen für Mega-Unterhaltung in der Kaiser-Friedrich-Halle und begeistern mit Lichteffekten.

Das begehrteste Weihnachtskonzert der Stadt: die Silent Night von Booster mit drei Stunden Programm vom Feinsten. Die Musiker sorgen für Mega-Unterhaltung in der Kaiser-Friedrich-Halle und begeistern mit Lichteffekten.

Foto: Detlef Ilgner

Im Wickrather Kunstwerk geht das Licht aus. Auf einer großen Leinwand fallen Schneeflocken. Eine leichte Melodie erklingt und Kirchenglocken beginnen, zu läuten. Sie rufen die Musikgemeinde zur Silent Night. Im schummrigen Licht betreten Schatten die Bühne und die ersten Klänge einer Gitarre bahnen sich den Weg in die Halle. An der Decke hängen riesige goldene Sterne und Lichterketten wie Wasserfälle. Zwei große Weihnachtsbäume umrahmen die Band, die nun vollzählig ihre Plätze eingenommen hat. Und da stehen sie: Booster. Drei Stunden werden sie die rund 1000 Besucher begeistern.

"Das ist einer der Momente, auf die man ein ganzes Jahr wartet", sagt Frontmann René Pütz. Die Leinwand sorgt schon beim ersten Stück für eine beeindruckende Kulisse. Der Times Square erscheint und es sieht aus, als stünde die Band mitten in New York an der Ecke 7th Avenue und West 47th Street.

Einige Stücke weiter besingt Chris Schmitt das "Bonfire Heart" von James Blunt, das die Band durch das musikalische Jahr begleitet hat. Während andere einen Jahresrückblick wagen, lassen die Boosters das Jahr mit ihren Songs ausklingen. "Liebe ist alles" intoniert Sängerin Chris Schmitt so gefühlvoll, dass im Publikum die ersten Wunderkerzen in die Höhe gereckt werden. "Bei der Silent Night spielen wir ein etwas anderes Progamm als sonst im Jahr", sagt Pütz.

Und tatsächlich mischen sich ruhige Töne mit lauten und rockigen Klängen. Doch was wäre die Silent Night ohne einige beliebte Weihnachtslieder? René Pütz tauscht sein Jacket gegen einen rot-grauen Strickpullover und wird zum Märchenonkel, der neben einem kleinen Plastikweihnachtsbaum sitzt. Um ihn herum tänzeln zwei tiefdekolletierte Engel im kurzen weißen Kleidchen. Der weihnachtliche Teil der Silent Night beginnt. Zwar ist das Publikum begeistert, als Booster "Do They Know It's Christmas?" singt, doch so richtig gemütlich wird es erst, als Chris Schmitt "Stille Nacht", das Lied der Lieder, anstimmt und die ganze Halle mitsingt. Jetzt ist Weihnachten.

Mit Hits von Christina Stürmer und Coldplay geht die Silent Night nach der Pause in einen furiosen zweiten Teil, der vor allem durch Rockmusik geprägt ist. Nicht zuletzt weil in diesem Jahr erstmals der Hockey-Park Partner der Silent Night ist, setzt sich René Pütz ans Keyboard und wird zu Elton John. Bei "I'm still standing" reißt es das Publikum von den Bierbänken und die Party beginnt. Einige tanzen, andere stehen auf den Bänken und wedeln mit den Armen.

Das ist erst der Anfang einer ausgelassenen Feier. Klaus Elschenbroich, Sänger der Pinball Rock'n'Roll Band, betritt die Bühne, zeigt seinen jungen Kollegen, warum ihn alle nur "Elvis" nennen. Er singt die Hits des Kings of Rock'n'Roll. Jetzt gibt's kein Halten mehr. Das Publikum hüpft, tanzt und singt mit - die Texte sind bekannt.

Mit Meat Loafs "I'd Do Anything For Love" findet das offizielle Programm sein Ende. Doch sie wäre nicht das begehrteste Weihnachtskonzert der Stadt, wenn Booster nicht noch eine klasse Zugabe mit drei Songs bereithielte. Nach einem Stück von "The Who" erklingt mit "Music" von John Miles eines der besten Stücke der Musikgeschichte. Die Rhythmuswechsel, die das Lied auszeichnen, werden untermalt von einer furiosen Lichtshow der Scheinwerfer. Das Publikum brennt nun alle Wunderkerzen ab, die es noch hat. Dichter Nebel verteilt sich in der Halle, doch das ist jetzt egal. Mit "Leise rieselt der Schnee" findet die Silent Night 2014 ihr Ende.

(cli)
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