Mönchengladbach So bunt war das Schubkarrenrennen

Mönchengladbach · Beim Brunnenfest auf dem Hardter Marktplatz traten kunterbunte Schubkarren zum lustigen Rennen an. Da startete ein Ausgrabungsfeld gegen einen Maibaum, Schloss Hogwarts gegen ein Grab und ein Brunnen gegen eine Möhne.

 Der Damenelferrat fuhr mit einer Schubkarre über den Parcours, der neben einem Maibaum auch eine Puppe zeigte, die Jungkönig Matthias Bereths darstellen sollte. Er hat das Amt zum zweiten Mal inne, und die Damen fragen sich: Wann wird der Kerl nun endlich Kaiser?

Der Damenelferrat fuhr mit einer Schubkarre über den Parcours, der neben einem Maibaum auch eine Puppe zeigte, die Jungkönig Matthias Bereths darstellen sollte. Er hat das Amt zum zweiten Mal inne, und die Damen fragen sich: Wann wird der Kerl nun endlich Kaiser?

Foto: IsABELLA rAUPOLD

Mit Ausgrabungen kennen sie sich aus in Hardt. Die Karnevalisten wissen nämlich nicht, wie alt sie sind, und forschen permanent an ihrer Historie. Da wundert es nicht, dass der Dauerbrenner unter der Hardter Witzen auch beim Schubkarrenrennen Thema war. Zugleiter Reiner Maßen trug auf seiner Karre ein Ausgrabungsfeld bei sich. Denn der Stadtteil wird 900 Jahre alt. An der Karre prangte daher ein Schild mit der Aufschrift: "Auf der Suche nach weiteren 900 Jahren". Die Schubkarren waren alle wieder sehr bunt und äußerst kreativ geschmückt. Das Rennen der lustigen Gefährte war der Höhepunkt des Brunnenfestes auf dem Hardter Marktplatz.

Eigentlich sollten die Karnevalisten den Brunnen wieder ans Laufen bringen. Doch das klappte nicht. Also mussten die Hardter Kinder ran. Sie drehten die Räder des Spinnerbrunnens und schon begann er zu sprudeln. "Bis zum Hoppedizerwachen wird er laufen. Dann stellen wir ihn wieder ab", verkündete Reiner Schmitz, der Chef der Spönnradsbeen. Die Hardter Jecken haben die Patenschaft für den Brunnen und kümmern sich um seine Instandhaltung. Finanziert wird dieses Engagement durch die Einnahmen beim Brunnenfest. Das erste Schubkarrerennen gehört traditionell Bernd Gothe, dem Vorsitzenden des Mönchengladbacher Karnevalsverbands. Weil der aber von der Klausurtagung erschöpft war, überließ er Prinz Michael Eßer das Feld, der gegen Jungkönig Matthias Bereths antrat und gewann.

Das richtige Rennen wurde zu einem Spektakel. Da war zum Beispiel das künftige Hardter Kinderprinzenpaar Benedikt Schmitz und Hannah Scheepers. Sie fuhren auf ihrer Karre ein Modell des Spinnerbrunnens spazieren. Das noch amtierende Kinderprinzenpaar Max Winkels und Louisa Schmitz hatten einen Maibaum dabei. Der Damenelferrat hatte Jungkönig Matthias Bereths als Puppe auf der Karre. Wer nicht genau hinschaute, hätte ihn auch für eine Möhne halten können. Besonders kreativ waren die Kinder der katholischen Jugendgemeinde. Sie hatten Schloss Hogwarts aus den Harry-Potter-Büchern nachgebaut, das umrahmt war vom Schulwappen, fliegenden Besen und dem goldenen Schnatz, einem Sportgerät der Zaubererwelt.

Die spektakulärste Schubkarre hatten jedoch die Organisatoren des Rititi-Konzertes, das in der kommenden Woche im Rahmen des Schützenfestes stattfindet, gebaut. Sie war komplett schwarz, erinnerte an einen Sarg, machte Musik, hatte ein Martinshorn und zwei lange Auspuffrohre, aus denen dichter weißer Nebel aufstieg. Die Funkengarde gedachte dem Hoppediz und fuhr dessen Grab über den Parcours. Und der hatte es in sich. So gab es eine Schikane, durch die nur eine Schubkarre passte, eine Senke und zwei Wippen, über die die Karren bugsiert werden mussten. Wer da zu schnell war und nicht aufpasste, kippte einfach um. 13 Teams gingen ins Rennen. Am Ende gewann das noch amtierende Hardter Kinderprinzenpaar.

(cli)
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