Mönchengladbach So funktioniert der Streudienst

Mönchengladbach · Als der Schnee kam, hagelte es Kritik. Doch die GEM, die für den Räum- und Streudienst zuständig ist, wehrt sich: Nicht sie sei es, die den Winterdienstplan aufstelle, sondern die Stadt Mönchengladbach.

Der Plan Die Winterdienstpläne werden von der Stadt in Absprache mit Polizei, Feuerwehr und Busbetrieben erstellt. Berücksichtigung fänden dabei auch Statistiken über Verkehrsaufkommen, sagt GEM-Sprecherin Jutta Schmitz.

Ruf- und Fahrbereitschaft Für den Winterdienst gibt es bei der GEM eine Frühschicht (6 bis 14 Uhr), eine Spätschicht (14 bis 22 Uhr) und eine Nachtschicht (22 bis 6 Uhr). Pro Schicht sind laut Jutta Schmitz zehn Räum- und Streufahrzeuge unterwegs. Sonn- und feiertags ist pro Schicht ein Fahrzeug immer besetzt, bei akutem Wintereinbruch können aber acht bis neun Fahrer in Rufbereitschaft zusätzlich angefordert werden. Die GEM-Sprecherin: "Man kann nicht immer zehn Mitarbeiter auf einmal einsetzen. Das wäre zu kostenaufwändig." Zusätzlich zu den Fahrern werden Mitarbeiter eingesetzt, die Fußgängerbrücken und Fußgängerbereiche räumen und streuen.

Schnee- und Eisalarm Die GEM ist angeschlossen an den deutschen Wetterdienst. "Je nach Wetterlage bekommen wir bis zu sechs Faxe am Tag mit neuen Prognosen", berichtet Jutta Schmitz.

Temperaturgrenze "Wir streuen grundsätzlich ab drei Grad plus", sagt die GEM-Sprecherin. Denn das sei die Temperaturgrenze, bei der es gefährlich werden könnte. Bei fatalen Wetterlagen könne auch bei Plusgraden Blitzeis entstehen.

Hinweisgeber "Bei uns läuft vieles über Kommunikation", sagt Jutta Schmitz. Und: "Polizei, Feuerwehr, Bus- und Taxifahrer geben uns häufig die Informationen, auf welchen Straßen Grenzsituationen entstanden sind."

Salzvorräte Die GEM kauft im Sommer Salz ein. 1700 Tonnen werden für den Winter vorgehalten. "Im schlimmsten Winter haben wir 1300 Tonnen verbraucht", sagt Jutta Schmitz. Als der Winterdienst noch in den Händen der Stadt lag, gab es Schmitz zufolge eine Halle die 900 Tonnen fasste.

Streumittel Auf die Gladbacher Straßen kommt ein Salzsolegemisch (70 Prozent Gewichtsprozent Salz, 30 Prozent Sole). Der GEM-Sprecherin zufolge ist das Streuen mit Feuchtsalz eine effiziente und sparsame Methode.

Salzknappheit GEM-Chefin Gabi Teufel kann sich an keinen Winter erinnern, in dem so wie diesmal das Salz ausging. "Wir haben bis heute noch keinen Nachschub bekommen", sagt Jutta Schmitz. Es gebe zwar Verträge mit den Salzbergwerken über bestimmte Kontingente. Aber die konnten nicht eingehalten werden.

Daisy Das angekündigte Horror-Tiefdruckgebiet führte in Mönchengladbach dazu, dass der Sondereinsatzplan in Kraft trat. "Dieser Plan ist 25 Jahre alt und wurde seinerzeit in einem ebenfalls knallharten Winter entwickelt", berichtet die GEM-Sprecherin. Für den Sondereinsatzplan habe man sich vor allem wegen der Salzknappheit entschieden. Es sollten nur verkehrswichtigsten Straßen freigehalten werden, um die Infrastruktur in der Stadt aufrecht zu erhalten. Das Daisy zahmer war, als angekündigt, damit habe niemand rechnen können, so Jutta Schmitz.

(RP)
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