Mönchengladbach So sollen Flüchtlinge Arbeit finden

Mönchengladbach · Mit "Gelingendes Ankommen" war die Gemeinschaftsveranstaltung der Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie (UME) sowie der Arbeitsagentur Mönchengladbach überschrieben. Im Haus Erholung wurde die Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung thematisiert.

Die anhaltende Flüchtlingswelle stellt gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Denen können und wollen sich die Unternehmer nicht entziehen, ist Reinhold Schneider überzeugt. Der Geschäftsführer der UME hatte daher den Impuls für die Gemeinschaftsveranstaltung mit der Arbeitsagentur gegeben.

"Die Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung ist - neben der Sprache - der wichtigste Schlüssel zur Integration in unsere Gesellschaft. Das ist sicherlich ein Ziel, das wir eher lang- als kurzfristig erreichen. Aber ein erreichbares Ziel, wenn Staat und Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zusammen daran arbeiten", betonte Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners. Die Idee der Vernetzung lag offensichtlich Angela Schoofs, Leiterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, sehr am Herzen. Sie stellte konkrete Maßnahmen vor und erklärte rechtliche Bedingungen einer Arbeitsaufnahme. "Wir müssen die Verfahren abstimmen, verzahnen und einfacher machen", stellte sie sinngemäß mehrfach entschieden fest und plädierte für ein transparentes Management, bei dem Kreis, Kommunen und Netzwerkpartner im Gespräch sind. Schoofs verwies auf unterschiedliche Bleibeperspektiven der Asylsuchenden. Die Schutzquote der Syrer liege bei über 90 Prozent, doch 35 Prozent der Flüchtlinge kämen aus sicheren Herkunftsländern ohne die Aussicht, bleiben zu können. Sie empfahl, auf die Menschen, deren Bleibewahrscheinlichkeit hoch liege, mit Integrationskursen zum Erlernen der deutschen Sprache direkt nach deren Ankunft und nicht erst nach der Anerkennung zuzugehen. In der Zuwanderung erkannte sie auch eine Chance, die allerdings nicht von selbst komme, sondern gestaltet werden müsse. Schließlich seien 70 Prozent der Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter, allerdings könnten nur 10 Prozent problemlos übernommen werden. Doch auch die anderen hätten Potenzial, das berücksichtigt werden müsse. Im Moment sei die Kunst gefragt, diejenigen zu finden, die motiviert seien, arbeiten könnten und auch dürften. Zuvor hatte Günter Krings, MDB und Staatssekretär im Innenministerium, beim Impulsvortrag "Vom Ankommen zum Einkommen" betont: "Richtig ist, dass wir den Flüchtlingen mit entsprechender Bleibeperspektive frühestmöglich Zugang zu Integrationsmaßnamen verschaffen und ihnen damit den Weg in Ausbildung und Beschäftigung ermöglichen."

Für die anschließende Podiumsdiskussion wurden die anwesenden Referenten um Dirk Brügge, Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss, die Mönchengladbacher Sozialdezernentin Dörte Schall und Unternehmer ergänzt. Nach einem Erfahrungsaustauch versicherte Schoofs: "Unser Job ist es, Hürden so niedrig zu halten, dass Sie Spaß daran haben werden, Flüchtlinge zu integrieren".

(anw)
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