Mönchengladbach Sonne für die Goldene Blume

Mönchengladbach · Mit einem mitreißenden Appell bedankte sich der Journalist und Autor Dr. Franz Alt (69) für die Verleihung desUmweltschutzpreises. Unter den 400 Gästen im Stadttheater waren auch einige frühere Preisträger.

Mit ausladendem Armschwung ließ Franz Alt den Füllfederhalter über das Goldene Buch kreisen. Er hatte ja auch Großes vor. Denn bevor er seinen Namenszug in das Buch setzte, malte er. Eine große, freundliche Sonne. Und fasste damit seine Mission, für die er mit der Goldenen Blume geehrt wurde, wunderbar zusammen. „Die Sonne des Vaters scheint für uns alle. Und sie schickt uns keine Rechnung“, sagte Alt später bei seiner Ansprache und warb so für die Nutzung erneuerbarer Energien.

Es bedarf Selbstbewusstseins, fast eine dreiviertel Stunde ohne Manuskript zu reden. Doch der 69-Jährige ist eben nicht nur ein argumentationssicherer Streiter für seine Sache, sondern auch ein glänzender Verkäufer. Er nutzte die große Bühne des Theaters weidlich aus, ging immer mal wieder zur großen Leinwand, auf der er Grafiken und Fotos einblenden ließ, verbrachte aber die meiste Zeit seiner Rede am Bühnenrand. Im möglichst direkten Kontakt zum Publikum.

Danksagung als Appell

Denn letztlich war seine Danksagung vor allem ein Appell. Zum Beispiel an Oberbürgermeister Norbert Bude, an öffentlichen Gebäuden Solarzellen anzubringen. „Ich habe auf dem Weg vom Bahnhof hierher keine auf den Dächern entdeckt“, sagte er. So galt der Appell jedem einzelnen Mönchengladbacher: „Wir wissen, wie es geht. Wir müssen es nur vor Ort umsetzen.“ Dass es am Ende von einem Teil des Publikums gar stehende Ovationen gab, liegt wohl auch an Alts ansteckendem Tatendrang. „Es reicht nicht, nur gegen etwas zu sein. Man muss für etwas sein“, ist sein Credo.

Dr. Gottfried Arnold, Vorsitzendes des Kuratoriums und Herausgeber der Rheinischen Post, würdigte in seiner Laudatio die nachhaltige Sicht Franz Alts: „Im Blick hat er immer die Zukunft: nicht die der eigenen, sondern der folgenden Generationen.“ Oberbürgermeister Norbert Bude, der dem Autoren die Goldene Blume überreichte, konstatierte: „Wenn es um die Umwelt geht, sind Sie klar und kompromisslos. Das macht Sie so authentisch.“

Unter den Zuschauern waren einige frühere Preisträger: Professor Gunter und Ursula Konrad (1997), der aus Mönchengladbach stammende Astronaut Dr. Reinhold Ewald (2003) und der „Clean up“-Vorsitzende Eugen Viehof. Gräfin Sonja Benadotte af Wisborg hatte krankheitsbedingt absagen müssen. Für den würdigen Rahmen der Preisverleihung sorgte neben der ausdrucksstarken Pianistin Valentina Babor ein Stück Natur auf der Bühne: vor allem – natürlich – Sonnenblumen.

(RP)
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